Sommerpause 2011: Analyse der Top10 – Teil2

Einer seiner Hauptkonkurrenten ist der WM siebte Kai Engelsiepen. Der Virgin Fahrer nahm sich für diese Saison vor, von Anfang an konstant gute Ergebnisse zu erzielen. Umso enttäuschender waren die ersten Rennen für ihn. Es ging los mit einem unverschuldeten Startunfall in Melbourne mit Mario Müller. Die komplette erste Runde musste er sich ohne Flügel durch quälen. Gab aber nicht auf und konnte noch auf P8 fahren. Es ging weiter mit einem Ausfall in Bahrain, dass er ohne genügend Sprit beenden musste. Der Fehlstart war perfekt. Erst nach weiteren drei Rennen kam er dann so richtig auf Touren: „In Kanada fühlte ich mich das erste Mal richtig gut“, was er mit dem vierten Platz und seiner bis dahin besten Platzierung auch unter Beweis stellte. Der Knoten schien geplatzt zu sein. Danach folgten ein vierter und ein fünfter Platz in den letzten beiden Rennen. Seine „Leistung hat sich zur Saisonmitte sicherlich gesteigert“ gab er zu Protokoll, was die Ergebnisse eindeutig belegen. Seine stabilisierende Leistung hat natürlich großen Anteil am Erfolg des Virgin Teams und nicht nur er findet „Platz 1 in der Team-WM ist der Wahnsinn“. Kai Engelsiepen spricht das Ziel aus „den ersten Platz mit meinem Team zu behalten“. Wenn beide in der zweiten Saisonhälfte so weiter machen, wie sie die Erste beendeten, ist es gar nicht so unrealistisch.Andreas Schulz hat sicher seinen Teil zum Erfolg des Virgin Teams beigetragen. Der achtplatzierte in der Weltmeisterschaft ist mit seinem Teamkollegen Kevin Pflüger im Normalfall der absolute Topfavorit auf den Gewinn des Konstrukteurstitels. McLaren ist das einzige Team mit zwei WM-Kandidaten. Das erste Rennen sah auch vielversprechend aus, als er sich nur ganz knapp hinter Gredore auf dem zweiten Platz einreihte. Es war aber auch schon der einzige Podestplatz diese Saison. Es folgten zwei vierte und ein fünfter Platz. Dies sind natürlich nicht die Platzierungen, die sich der Vizeweltmeister ausgemalt hat: „Mehrere Jahre hintereinander war ich 2. in der WM. Nun deutlich abgeschlagen. Zufrieden kann ich damit nicht sein“. Doch zu sehr enttäuscht scheint er dadurch auch nicht zu sein, denn er „wusste schon im Frühjahr“ dass er „diese Saison nicht so viel fahren werde“. Auch die restlichen Saisonrennen wird er wohl nicht alle bestreiten können, wie er selbst zugab. Die Konkurrenz hat somit diese Saison eine realistische Chance auf die Team-WM.Brian Klaes ist neben Thomas Spieler und Andreas Frommherz eine der Überraschungen diese Saison. Wie bei Spieler ist es seine erste Saison in der Formel1-Liga.de. Er zeigt in den Trainings immer wieder überraschend guten Speed, weshalb ihn z.B. Topfahrer wie Kevin Pflüger auf dem Nürburgring gute Chancen auf einen Podestplatz zusicherte. Doch an der Umsetzung in den Qualifyings und Rennen hadert es noch ein wenig. Insbesondere am Punktedurchschnitt von 4,25 sieht man, dass er aus seinen Möglichkeiten zu wenig herausgeholt hat: „Es wäre noch ein bisschen mehr für mich drin gewesen“ ist schon fast untertrieben. Doch man muss seine Ergebnisse relativieren. In den ersten Rennen konnte er wegen eines Unfalls seine Beine nicht benutzen und verwendete die Gangschaltung am Lenkrad zum Bremsen und Beschleunigen. Auch als er sie wieder benutzen konnte, war er immer noch nicht zu 100 % Fit. Außerdem ist es sicher nicht einfach, mit so wenig Erfahrung von Anfang an gegen die Topfahrer zu fahren. Doch durch seinen Speed scheint er viel Potential zu haben.Christian Boll machte im ersten Rennen keinen guten Eindruck. Der Rookie hatte einige Dreher und musste seinen Boliden schon nach sechs Runden abstellen. Man ginge davon aus, er bräuchte noch so einige Rennen, um ein Leistungsträger bei Mercedes GP zu werden. Doch schon im zweiten Rennen bewies er das Gegenteil. Er kam ins Q3 und fuhr von P10 auf den siebten Platz. Ein großartiger Erfolg im zweiten Rennen der Karriere. Es folgten drei 8te Plätze, die eine überdurchschnittliche Konstanz für einen Rookie zeigten. Er stufe seine Leistung als „gut ein“, denn er hat es geschafft „in jedem Rennen in die Punkte zu fahren“, außer wie schon beschrieben in Melbourne. Sein Ziel war „regelmäßig in die Punkte zu fahren“, was er eindrucksvoll erreicht hat. Er scheint noch viel Potential zu haben und fühle sich wohl in der Liga: „Die Presse-Arbeit ist einfach fantastisch. Genau das war ein Grund, warum ich mich für diese Liga entschieden habe. Es ist hier nicht nur das Rennen, das ganze drum herum ist sehr gut gemacht. Dafür nochmal meinen tiefsten Respekt an alle Verantwortlichen“

  Frommherz Kai Schulz Brian Boll
Rennteilnahmen 7 8 4 8 7
Punkte 54 52 43 34 26
Punkte pro Rennen 7,7 6,5 10,8 4,3 3,7
Poles 0 0 0 0 0
Siege 0 0 0 0 0
Podeste 0 0 1 0 0
Schnellste Rennrunden 1 0 0 0 0
Führungsrunden 0 0 17 0 0