Rennvorbericht: Showdown im Sambaland
Es wird das Ende einer spektakulären Saison. 2013 wurde zu einem hart umkämpften Jahr in der Formel 1-Liga, dass vom Kampf zweier Männer geprägt war. Die Namen Bohnert und Spieler waren in aller Munde und die oft gesehen Piloten auf der Pole oder dem Siegertreppchen.
Nun ziehen die beiden Gladiatoren aus zur letzten Schlacht. Wie man es auch aus der normalen F1 kennt, wird diese in Sao Paulo ausgetragen. Ein Regen- und ein damit verbundenes WM-Drama, wie in den Jahren 2008 oder 2012 der richtigen Formel 1 wird es aber nicht geben aufgrund des fehlenden Wetter Plugins. Was aber nicht heißt, dass den Zuschauern kein Grande Finale geboten werden wird.
Mit ganzen 11 Punkten Vorsprung geht Spieler in das Saisonfinale und müsste mindestens Vierter werden, um den Traum vom Titel zu verwirklichen. Klingt einfach, kann aber zur Hürde werden, denn wie schnell man aus den Top 4 fallen kann, bewies Spieler erst zuletzt in Austin was es überhaupt erst erlaubte, dass Ralf Bohnert mit einer immer noch ansatzweise realistischen Chance auf den Titel nach Brasilien fliegt.
Bei wem in dieser Situation als erstem die Nerven durchgehen dürften ist schwer einzuschätzen. Theoretisch hätte in diesem Rennen nur Thomas Spieler etwas zu verlieren, geht er doch als Favorit ins Rennen, während Ralf Bohnert eigentlich nur gewinnen kann. Könnte man zumindest auf den ersten Blick meinen, doch auch bei Ralf Bohnert geht es um einiges. Denn schließlich hat der Kroate den Titel des amtierenden Weltmeisters zu verlieren und sollte dementsprechend ebenfalls unter Druck stehen.
Ein weiterer interessanter Faktor in diesem Kampf könnte auch Liga Neuling Sascha Glatter werden. In Austin schlug Glatter ein wie eine Bombe und gewann direkt seine Premiere in der Formel 1-Liga. Angesichts seiner Pace wird der Konkurrenz angst und bange geworden sein, vor allem im Hinblick auf die WM 2014, wo Glatter dann von Anfang an eine Rolle im WM-Kampf spielen könnte. Diese kann der Deutsche, aber auch schon nächsten Freitag in Sao Paulo einnehmen, denn sollte Glatter wieder um den Sieg mitfahren, könnte er vor allem für Ralf Bohnert zum Hindernis werden. Zumindest sollte Spieler nicht in den Top 4 unterwegs sein. Bereits in Austin stahl der erfahrene Racer dem amtierenden Weltmeister wichtige Zähler.
Doch auch die Konstrukteurs-WM entwickelte sich in den letzten Rennen zu einem wahren Krimi, der ebenfalls im letzten Rennen gipfeln wird. Sah die Team-WM für Williams lange nach einer sicheren Sache aus, so hat Ferrari durch fleißiges punkten in der 2. Jahreshälfte ordentlich Boden gut gemacht. Zwar beträgt der Abstand noch gute 19 Punkte, unmöglich sollte bei diesem Abstand der Titelgewinn für die Scuderia aber noch nicht sein. Umso mehr werden also neben den WM Aspiranten, auch deren Teamkollegen Jürgen Bechtel und Andreas Schulz in den Fokus rücken.
Während die Augen der Leute am 13.12 eher auf der Spitze liegen dürften, gibt es auch dahinter noch Kämpfe um die einzelnen Positionen. Sauber (81 Pkt.) und HRT (82 Pkt.) fechten noch einen Kampf um den 6. Platz in der Team-WM aus, wobei hier der Vorteil klar bei HRT liegen dürfte, treten diese doch in Form von Glatter und Seidel mit Zwei Topleuten an, während Sauber wohl nur mit Stefano Papia am Start sein wird. Einen Dreikampf gibt es indessen im hinteren Bereich auf den Positionen 9, 10 und 11 zwischen Marussia, Force India und Toro Rosso. Ginge es hier im realen F1 Bereich pro Position um mehrere Millionen Dollar, so werden die Piloten der Formel1-Liga hier vor allem um die eigene Ehre fighten.
Gleiches gilt natürlich auch für die Wertung der einzelnen Fahrer, auch hier werden Piloten wie Felix Seidel, Sascha Glatter, Jürgen Bechtel etc. noch versuchen die bestmögliche Abschluss Position herauszuholen.
Der Kurs in Brasilien ist für diese „Massenschlacht“ wohl der ideale Ort. Der 4,3 km lange Kurs bot schon in der Vergangenheit im SimRacing, sowie in der echten F1 einiges an Spannung zum Saisonende. In der Liga ist er, nicht wirklich überraschend, einer der Standard Kurse und bei den meisten Fahrern sehr beliebt. Während die Sektoren 1 und 3 vor allem Topspeed begünstigen, ist im Infield des 2. Sektors fahrerisches Können und Abtrieb gefragt. Das macht gerade die Setup Arbeit für die Fahrer zu einer Herausforderung. Wer diese gut meistert und dazu sein Talent gezielt einsetzen kann, wird in Sao Paulo ein durchaus gutes Ergebnis einfahren können.
Vorher müssen die Fahrer allerdings 52 Runden abspulen. Erst danach, um ca. 23.10 Uhr, wissen wir wer der neue Champion in der Formel1-Liga sein wird.
Finale, Sao Paulo, Nervenkitzel…Vorhang auf meine Herren!