Rennbericht: Vier kleine Spielerlein

Ein Hoch auf die Technik

Leider konnten jedoch nicht alle diesen denkwürdigen Abend mitverfolgen, denn technische Probleme, welche sich über den ganzen Rennabend zogen verhinderten eine solide Übertragung des Livestreams und so kam es erst ab der 37. Runde zu einer soliden Sendequalität Das Kommentatoren Team entschuldigt sich dafür nochmals nachträglich für die Probleme und garantiert einen störfreien Stream in drei Wochen zum Großen Preis von Bahrain.

Spielers erste Pole 2013

Zurück zur Strecke. Dort konnte Thomas Spieler sich das erste Mal in dieser noch jungen Saison endlich die Pole Position sichern. Knapp landete der Williams Pilot vor Andreas Frommherz und Ralf Bohnert, welcher in den bisherigen Saisonrennen immer auf dem 1. Rang vor Spieler gestanden hatte. Auch hinter den beiden folgte einer der üblichen Verdächtigen der Qualifikation.
Mit Andreas Schulz wurde das erwartete Spitzen-Quartett abgeschlossen. Dahinter gab es jedoch einige Überraschungen. Felix Seidel bestätigte die Qualifying Leistung aus Melbourne und stellte den HRT auf den 5. Platz. Hinter ihm folgte mit Martin Uhlemann im Sauber die nächste kleinere „Oha-Botschaft“, setzte sich Uhlemann doch das erste Mal sehr deutlich gegen den Teamkollegen durch, für den es nur für Platz neun reichte. Etwas enttäuscht gewesen sein wird indessen Christian Boll im zweiten Mclaren, der den Chrompfeil nur auf die sieben stellte, vor Lotus Pilot Heiko Waxmann, von welchem man auch schon bessere Qualifikationen in dieser Saison gesehen hat. Ein Lotus war es auch, welcher in Form von Oliver Reich die Top-10 abschloss und damit das zweite Mal in Folge Q3 erreichte.

Spannende Anfangsphase…

Dann warteten alle gespannt auf den Start. Bisher gab es in allen drei Rennen mindestens eine Kollision vor oder in der ersten Kurve und auch Sepang reihte sich in den aktuellen Alltag der Starts ein. Während im Vorderfeld alles gut ging und Thomas Spieler die Führung gegen die Konkurrenz verteidigte, drehte sich im hinteren Teil des Feldes Benjamin Neitzel und fiel auf den letzten Platz zurück.
Das sonst auf den Start folgende Chaos blieb dieses Mal jedoch fast aus und so stellte in der Anfangsphase lediglich Christian Wickom mit Aufhängungsschaden den Silberpfeil ab.
Es sollte der einzige Ausfall für den Rest des Rennens bleiben.
Dass die grundverschiedenen Reifenstrategien durchaus ihre Auswirkungen hatten, bekam man bei Andreas Frommherz zu Gesicht. Dieser war auf der härteren Mischung und einer 1-Stopp Strategie unterwegs. Er bekam die Reifen jedoch nicht richtig auf Temperatur und verlor durch den fehlenden Speed die ersten Plätze. Selbiges galt auch für Heiko Waxmann, welcher mit den harten Reifen in der Anfangsphase ebenfalls Probleme hatte und durch ein paar Fehler etwas zurückfiel.
Nutznießer des Ganzen war somit Oliver Reich, der sich auf einmal auf dem 4. Rang wieder fand, knapp vor Andreas Frommherz, der zwar im Gegensatz zu Reich mit den harten Reifen unterwegs war und dennoch ein deutlich schnelleres Tempo an den Tag legte. Dieses sollte ihm jedoch einige Zeit nicht helfen, denn Reich wehrte sich gut und konnte durch einen starken Topspeed ein Überholmanöver von Frommherz einige Zeit lang unterbinden. Als der Chrompfeil es letztlich doch schaffte vorbei zu gehen, erledigte sich das Problem in Form von Reich schon von selbst. Dessen abbauende weiche Reifen sorgten für einen Abflug in Turn 4 und zum Verlust des Frontflügels. Selbiges Schicksal ereilte zur etwas gleichen Zeit dann auch Felix Seidel, welcher dadurch ebenfalls weit zurückfiel.

…und müder Rennverlauf

In der Folge entwickelte sich ein recht unspektakuläres Rennen, die meisten Fahrer konnten nun ihren Rhythmus finden und fuhren ein konstantes Solorennen, da nach den Zwischenfällen einige Lücken entstanden waren. Am besten ist dieser Zustand in Form des Duells Thomas Spieler gegen Ralf Bohnert an der Spitze zu erklären. Runde für Runde fuhr Spieler Zehntel um Zehntel heraus und verschaffte sich so immer weiter Luft.
Erst als das Rennen sich dem Ende zuneigte, kam es doch noch zu einem Duell im Vorderfeld. Der auf der weichen Strategie und somit mit einem Stopp mehr fahrende Andreas Schulz attackierte den Namensvetter Frommherz auf den harten Reifen zwei Runden vor Schluss, um sich doch noch den letzten Podiumsplatz zu sichern. Wie schon in Melbourne zog Frommherz den Kürzeren und musste sich hinter Spieler, Bohnert und Schulz mit dem 4. Rang zufrieden geben. Dass sich die Taktik der harten Reifen durchaus ausgezahlt hatte, bewiesen auch Mclaren Pilot Boll und Lotus Fahrer Waxmann, welche auf den starken Plätzen fünf und sechs ins Ziel kamen. Wie schon im Albert Park fuhren indessen die beiden Sauberpiloten aus Schwaben wieder ein konstantes und fehlerloses Rennen und sicherten sich so mit den Rängen hinter Boll und Waxmann wieder einige Zähler.
Die Überraschung des Tages trug dann jedoch das Rote Kleid. Jürgen Bechtel, nach den ersten beiden Rennen als Crash-Kid verschrieen, sicherte sich seine ersten beiden Zähler 2013 und wird sich darüber wohl mehr als nur gefreut haben. Endlich holt nicht mehr nur einer den beiden Ferraris die Punkte.
Felix Seidel im HRT schloss die Punkteränge ab und hat damit nach 3 teilgenommenen Rennen immerhin schon 3 Zähler auf dem Konto. Nicht schlecht für einen 16 Jährigen Neuling. Comebacker Lukas Zamponi setzte sich in seinem ersten Rennen seit 2011 auf den 13. Platz und war damit durchaus nicht unzufrieden.

Der 4. WM-Lauf der Formel1-Liga.de Saison 2013 bot also zwar nicht die ganz große Action, wusste aber dennoch zu unterhalten und lässt neben der dreiwöchigen Wartezeit die Vorfreude auf den nächsten Grand Prix steigen. Am 26.4.2013 gastiert die Formel1-Liga.de zum achten Mal in Bahrain und dort ergibt sich für Thomas Spieler und Ralf Bohnert die Chance zur Einstellung einiger Rekorde. Wir sind jedenfalls gespannt.