Rennbericht: Titel auf heimischem Boden – Tobias Stolp ist Weltmeister

Was in der realen Formel1 Schumacher und Hamilton sind, sind in unserer Liga Kevin Pflüger und nun: Tobias Stolp. Denn mit dem Sieg auf dem Nürburgring ist Stolp nicht nur in Sachen Titel mit Pflüger gleichgezogen (4) sondern auch mit Siegen (51). Doch von vorne:

Die Qualifikation

Wieder Mal war es nur ein hauchdünner Vorsprung: Mit 1:17.330 setzte sich Tobias Stolp im wegweisenden Qualify mit 0,045 Sekunden Vorsprung auf Ralf Bohnert durch. Damit war  der Grundstein für den Titel gelegt.

Mit insgesamt nur einem Zehntel Rückstand belegte Lars Zunker Platz 3 und bestätigt den Aufwärtstrend um Hause Zunker. Platz 4 ging an Kai Engelsiepen, gefolgt von Rolando Tejeda, Ludwig Conrads, Christian Boll, Christian Wickom und Max Schoner.

Die Top 10 komplettiert Tobias Zunker, der ebenfalls auf Top-Niveau unterwegs war, aber durch ein Missgeschick den Motor zerstörte und somit keine Zeit fahren konnte.

Die Starphase

Tobias Stolp hatte einen guten Start und konnte den ersten Platz behaupten. Zwar konnte sich Bohnert mit einer halben Wagenlänge daneben setzen, bremste dann aber auf der inneren Linie etwas früh. Dadurch konnte Lars Zunker auf der äußeren Linie und einem späteren Bremspunkt vor auf P2.

Dahinter lieferten sich Kai Engelsiepen und Rolando Tejeda ein hartes Rad an Rad Duell, während Tejedas Teamkollege im zweiten McLaren hinten das Heck verlor und sich drehte. Das Verfolger-Feld konnte zum Glück ausweichen. Keine größeren Schäden durch den Vorfall.

Der Rennverlauf

In Runde 2 kam Jürgen Bechtel in der Dunlop-Kehre innen etwas auf den Curb. Das Auto versetzte und er der AlphaTauri Pilot hatte alle Hände voll zu tun um einen kompletten Dreher zu vermeiden. Allerdings keine Schäden. Ohne Schaden aber auch unglücklich kam in der selben Runde Christian Wickom beim Ausholen in Kurve 11 hinein außen zu weit auf den „Teppich“ und verlor sofort das Heck des Mercedes.

Eine Runde später dann schon der erste Boxenstop. Scheinbar wollte Asanger die Medium-Reifen schnell wieder loswerden. Gleichzeitig kamen sich die Kampfhähne Engelsiepen und Tejeda wieder nahe. Zu Nah! Beide fuhren ca. auf gleicher Höhe auf Kurve 1 zu. Doch Tejeda lies dem Ferrari Pilot innen nicht genügen Platz und fuhr ihm ins Auto. Während der McLaren Pilot einfach weiterfahren konnte, drehte sich Engelsiepen durch diesen Vorfall und fand sich auf P9 wieder. Bitter.

In Runde 5 wurde es dann dramatisch. Ralf Bohnert passierte der gleiche Fehler, den zuvor schon Wickom machte. Mit dem Unterschied, das der AlphaTauri Pilot sich nicht in Richtung Wiese drehte, sondern mitten auf der Strecke. Die nachfolgenden Fahrzeuge hatten keine Chance. Sowohl Tejeda, als auch Boll fuhren direkt in Bohnert hinein. Conrads konnte gerade noch so das Lenkrad herumreißen und hatte Glück. Doch sowohl Bohnert, als auch Tejeda und Boll mussten direkt an die Box um sich neue Nasen und Reifen zu holen, sowie weitere Schäden soweit möglich zu reparieren.

Welch unglücklich Aktion von Bohnert, der zwar machtlos war, aber dadurch den Kampf um die Vizemeisterschaft selbst sabotierte und Stolp den Weg zum Titel ebnete. Denn der AlphaTauri Pilot hätte vor Stolp ins Ziel kommen müssen um den vorzeitigen Titelgewinn zu verhindern. Des weiteren fiel er mit großem Abstand ans Ende des Feldes zurück und sorgte letztlich ungewollte dafür das zudem Söllner stark profitierte. Denn Söllner war mit Medium-Reifen antizyklisch unterwegs, startete deshalb nur von der 12 und war durch den Stop der besagten Fahrer nun mit der besseren Strategie bereits auf Platz 6.

Ebenfalls stark profitiert haben der frisch gebackene Papa (Herzlichen Glückwunsch ;)) Daniel Böhme auf P3, Engelsiepen der nach dem anfänglichen Pech nun immerhin wieder auf Platz 4 war und Tobias Zunker, der nach dem Quali-Desaster auf einem guten fünften Platz unterwegs war.

Böhme musste aber seinen Platz am Anfang der achten Runde hergeben. Engelsiepen zu diesem Zeitpunkt zu stark.

Zu erwähnen sind auch Jörn Dreier auf P8, und Schoner der mittlerweile nach seinem anfänglichen Dreher wieder auf P9 vorgekommen ist.

Für Tejeda geht der nächste bittere Abend weiter. Für das wiederholte überfahren der Track-Limits musste der McLaren-Pilot eine Durchfahrtsstrafe absolvieren.

Stolp hat derweil nach 14 Runden vorne 4 Sekunden Vorsprung vor Lars Zunker. In der gleichen Runde kämpft sich Christian Wickom an Dreier vorbei. Tejeda hat das Rennen mittlerweile beendet.

In Runde 17 dann der erste reguläre Stop der Top10. Tobias Zunker holte sich neue Pneus. Auch Christian Wickom entschied sich für einen Stop, während Conrads einen kleinen Ausritt verbuchen musste. Kurze Zeit später eroberte Tobias Zunker den siebten Platz gegen „den heißblütigen Italiener“, wie er in Kommentatoren-Kreisen gerne genannt wird.

Runde 21 dann die Stops von Böhme und Engelsiepen, die zeitgleich zur Box gingen. Auch Stolp und Söllner holten sich neue Reifen. Während Stolp von Soft auf Medium wechselte, macht es Söllner bekanntlich anders herum. Eine Strategie, mit der er schon in Suzuka Erfolg hatte. Der Haas Pilot ist nun direkt hinter Tobias Zunker, den er aber bei der Zufahrt zur NGK-Schikane direkt kassierte und durch den Stop von Ludwig Conrads bereits auf Platz 5 angekommen ist. Stolp hatte derweil 10 Sekunden Vorsprung.

In Runde 24 ging dann auch Papia im Mercedes an die Box. Söllner nun mit den Softs „on fire“ – er kassierte Böhme und spielte dabei schon den erheblichen Reifenvorteil aus, Und auch Zunker macht es ihm eine Runde später, ebenfalls nun auf Soft, nach.

In Runde 27 holte sich auch der letzte verbliebene McLaren Pilot Max Schoner nochmal neue Reifen und ist damit am Ende des Feldes. Und auch Bohnert holt sich nochmal frische weiche Reifen um im letzten Stint nochmal Druck machen zu können – ist nun allerdings wieder Letzter. Söllner macht weiter vorne weiter Druck und hat nun schon Engelsiepen auf P3 im Visier.

In Runde 29/30 dann Pech für die Familie Wickom. Während Christian sich eine Durfahrts-Strafe wegen wiederholter „Track Limits“ einhandelte,  verlor Gert Ausgangs der Dunlop-Kehre die Kontrolle. Aber keine größeren Schäden.

Schlussphase

Bei der Aufholjagd mit frischen Reifen gelang Bohnert im AlphaTauri immerhin noch die schnellste Runde und damit einen sehr wichtigen Zusatzpunkt im Kampf um die Vizemeisterschaft mit Söllner, der vorne nun fast dran ist an den Podiums-Plätzen. Der zweite AlphaTauri-Pilot Bechtel musste nun auch wegen Track-Limits einmal durch die Box.

Vorne nun ein enger Dreikampf. Zunker auf P2 wird von Engelsiepen und Söllner gejagt. Alle nun innerhalb 2 Sekunden – und auch Stolp muss sich nochmal strecken – denn das Trio schließt auch langsam aber sicher auf ihn auf. Bei noch 10 zu fahrenden Runden betrug der Abstand noch 8 Sekunden. Und Söllner ist nun an Engelsiepen vorbei und konnte abermals von den besseren Reifen profitieren.

Max Schoner und Christian Boll trugen sich in die Track-Limit Sünder-Kartei ein und mussten ebenfalls eine extra Runde durch die Box fahren.

Ende Runde 38 verschätzte sich dann Gert Wickom beim Anbremsen auf die NGK-Schikane und räumte Daniel Böhme ab, der dadurch einen Platz an Ludwig Conrads verlor. Anders als Lars Zunker, der nun ebenfalls von Söllner kassiert wurde.

Und Söllner fliegt nun. Auch wenn wir nur noch 5 Runden auf der Uhr haben muss sich Stolp doch noch strecken, denn Söllner fährt ganze 0,7-1 Sekunden schneller. Und es stehe noch Überrundungen an.

In Runde 43 kämpfte sich Bohnert noch an Boll vorbei und ist immerhin nun auf P9 – trotzdem sehr enttäuschendes Ergebnis. Derweil ist Söllner tatsächlich an Stolp dran. In der letzten Runde ist der Haas Pilot im DRS, schafft es aber nicht mehr – trotzdem fast ein Fotofinish.

Lars Zunker darf sich über sein erstes Podium in der Liga freuen und belegt Platz 3.

Das Rennergebnis

Das vollständige Rennergebnis des ereignisreichen großen Preises der Eifel auf dem Nürburgring:

Herzlichen Glückwunsch zum vierten Titel in der Formel1-Liga.de

Im Namen der Ligaleitung und mit Sicherheit auch allen Fahrern, gratulieren wir Tobias Stolp herzlich zum vierten Weltmeister-Titel in dieser Liga. Wieder Mal eine sensationelle Saison, in der er quasi nur durch die eigene Technik gestoppt werden konnte und den Titel 3 Rennen vor Schluss eintüten konnte. CHAPEAU!

 

WM-Stand und Livestream

Der WM-Stand ist hier zu finden

Falls ihr das Rennen verpasst habt könnt ihr den Stream, kommentiert von Michael Merkers und Julian Kopp hier nochmals angucken: