Rennbericht Silverstone: Boll mit kurioser Strategie – Stolp wieder souverän

Willkommen in Silverstone zu Saison-Rennen Nr.12 der Formel1-Liga. Wieder einmal waren 18 Fahrer am Start – umso wichtiger war wieder die Qualifikation auf einer Strecke, bei der Überholen fast unmöglich ist.

Die Qualifikation

Die Qualifikation war wieder spannend, wenn auch nicht ganz so knapp wie in den Rennen zuvor. Nach zwei hauchdünnen Poles von AlphaTauri Pilot Ralf Bohnert, konnte sich in Silverstone Tobias Stolp durchsetzen. Der Abstand zu Platz 2, auf dem sich Bohnert diesmal wiederfand, betrug hier zwei Zehntel. Um Platz 3 wurde es zwischen Engelsiepen und Söllner eng. Das bessere Ende fand hier Kai Engelsiepen im Ferrari, der sich vor Söllner Platz 3 sicherte. Platz 5 ging an den zweiten Renault-Pilot Daniel Böhme, vor Tejeda, Asanger, Wickom, Schoner und Tobias Zunker um Tyrrell, der die Top10 komplettierte.

Der Start

Nicht nur die Qualifikation ist auf diesem Kurs ausschlaggebend. Durch die begrenzten Chancen auf reguläre Überholmanöver war natürlich auch der Start extrem wichtig was den weiteren Rennverlauf und die Strategie angeht. Denn auch die Reifen, vor Allem in der Dirty Air, sind in Silverstone nicht zu unterschätzen.

Ralf Bohnert erwischte einen guten Start, während Stolp mit Wheelspin zu kämpfen hatte. Die beiden gingen Seite an Seite in Kurve 1, wo der AlphaTauri Pilot nachgeben musste. Dahinter konnte sich Söllner direkt an Engelsiepen vorbeikämpfen und auch Tejeda erwischte einen guten Start und ging am Ferrari-Pilot vorbei. Dann witterte auch Böhme seine Chance und nutzte den Windschatten um an Engelsiepen vorbei zu ziehen.

Christian Wickom konnte an währenddessen an Asanger vorbei ziehen und auch Lars Zunker konnte Boden gut machen, während sein Bruder zwei Plätze verloren hat. Auch Stefano Papia konnte sich bis auf Platz 14 vorkämpfen.

Christian Boll, auf Medium gestartet, entschied sich für eine kuriose Strategie und ging sofort in Runde 1 an die Box. Ein Schaden war nicht auszumachen am Ferrari und hinterher bestätigte Boll auch, das dies so geplant war.

Der Rennverlauf

In Runde 4 verlor Jürgen Bechtel die Kontrolle über seinen AlphaTauri und fiel bis auf Platz 17 zurück. Bohnert konnte vorne erstmal an Stolp dranbleiben, kam auch auch mit DRS nicht vorbei. Aber auch in der Mittelfeld-Gruppe um Christian Wickom ging es eng zu. Hinter dem Mercedes-Pilot machten Asanger im Haas und Zunker im Tyrrell mächtig Druck. Und auch weiter hinten geriet Joern Dreier von den nachfolgenden Zunker, Conrads, Papia und Gerd Wickom unter Druck. Boll hat derweil nach 9 Runden den Anschluss ans Feld nach seinem Stopp fast wieder hergestellt.

Ralf Bohnert konnte ab Runde 10 den Druck auf Stolp nicht mehr aufrecht erhalten und bekam immer mehr Probleme mit den Reifen. Dadurch konnte auch Söllner dahinter immer mehr Druck machen. In Runde 12 konnte Engelsiepen Böhme überholen, nachdem sie mehrere Kurven Rad an Rad nebeneinander fuhren. Am Ende musste der Renault-Pilot nachgeben. Starkes Manöver. Asanger konnte derweil Wickom überholen. Nach Überholmanövern und einem Fehler von Conrads konnte Papia bereits auf Platz 11 vorfahren.

Während Tobias Stolp vorne schon gute fünf Sekunden Vorsprung herausfahren konnte, ging Böhme (abgesehen von Boll in Runde 1) als erster an die Box. Eine Runde später dann auch Bohnert an der Box, der weiterhin unter massivem Druck stand. Doch Söllner blieb erstmal wie schon in Monza länger draußen und hatte offensichtlich weniger Probleme mit den Reifen. Sein Teamkollege ging dann in Runde 21 an die Box und ermöglichte Bohnert damit freie Fahrt mit den neuen Medium-Reifen. Eine Runde später dann auch der Führende Renault-Pilot an der Box, der locker auf P3 vor Bohnert wieder auf die Strecke kam.

In Runde 24 machte Engelsiepen mit frischen Reifen Druck auf Tejeda, versuchte vorbeizukommen. Doch die beiden verhakten sich, was in einem Dreher für Engelsiepen und einem Quersteher für Tejeda mündete.

Schreckmoment in Runde 26. Johann Asanger musste mit technischen Problemen auf der Strecke stehenbleiben. Beim losfahren fuhr er Jürgen Bechtel vors Auto, der nicht mehr ausweichen konnte und selbst beim wiederbefahren der Strecke nicht achtsam war und auch noch Tobias Zunker mit ins Verderben stürzte. Unglückliche Szenen die sich hier abspielten. Weiterer Leidtragender war Mario Söllner, der bei seinem späten Boxenstopp durch den Vorfall hinter Asanger warten musste und 7 Sekunden verlor. Damit war der Kampf mit Bohnert erledigt. Der AlphaTauri-Pilot konnte nun ohne Druck auf dem zweiten Platz sein Rennen fahren.

Doch für Söllner ging das Drama weiter. Nach einem Dreher musste der Haas Pilot dann sogar Platz 3 hergeben und fiel hinter Tejeda und Engelsiepen zurück. Bechtel musste derweil sein Auto abstellen. Hier war keine Reparatur mehr möglich.

Christian Boll, wir erinnern uns an den Stopp in Runde 1, ist mittlerweile auf einem starken siebten Platz angekommen.

Gegen Ende versuchte Mario Söllner nochmal alles um an Kai Engelsiepen vorbei zu kommen, aber Überholen ist hier fast nicht möglich und so musste er sich mit Platz 5 zufrieden geben.

Vorne gewann Tobias Stolp mit über 20 Sekunden Vorsprung auf Ralf Bohnert und Rolando Tejeda, der nach zwei verkorksten Rennen wieder ein Erfolgserlebnis feiern durfte.

Das Rennergebnis

Hier das finale Rennergebnis vom große Preis von Silverstone:

WM-Stand und Livestream

Der WM-Stand ist hier zu finden

Falls ihr das Rennen verpasst habt könnt ihr den Stream hier nochmals angucken: