Rennbericht Brasilien: Showdown in Interlagos – Engelsiepen ist Weltmeister!

Dem Essener in Ferrari-Diensten genügte dabei ein Zweiter Platz hinter seinem direkten Rivalen im Kampf um den Titel, Lars Zunker im Tyrrell-Honda. Den Grundstein für seinen zweiten WM-Titel nach 2014 legte Kai Engelsiepen bereits mit der ersten Pole-Position seit dem Großen Preis von Österreich vor der Sommerpause. Für Lars Zunker reichte es dagegen nur für den vierten Startplatz, er ging damit zum ersten mal seit dem Australien Grand-Prix Anfang April nicht aus der ersten Startreihe ins Rennen.


Die Rolle des ersten Verfolgers von Kai Engelsiepen musste damit Zunkers Teamkollege und Bruder Tobias übernehmen, den die friesische Traditionsmannschaft von Beginn an mit der weichsten Reifenmischung auf die Reise schickte. Zwar gelang es ihm damit nicht, Engelsiepen am Start zu überrumpeln, dafür klemmte er sich von Beginn an ins Heck des Ferrari-Piloten, ehe er in Runde 20 zum Undercut ansetzte. Unmittelbar danach schloss Lars Zunker die Lücke zum WM-Führenden, nachdem er schon in der Anfangsphase Rang drei von Mario Söllner im Williams übernommen hatte. Als Lars Zunker den Ferrari schließlich noch vor dem Boxenstopp überholen konnte, war die Mission Undercut für den zweiten Tyrrell schon wieder gelaufen. Beim Versuch, sich für den Schlussspurt ein ausreichend großes Polster herauszufahren, stolperte er ausgerechnet dann über Söllners Teamkollegen David Putzke und den McLaren-Piloten Petar Hristov, als die sich im unmittelbaren Kampf um Position sieben befanden. Die Kollision mit Hristov warf ihn um rund zehn Sekunden zurück, so dass Kai Engelsiepen seinen Stopp nur noch so lange hinauszögern musste, bis er gerade so vor dem Tyrrell auf die Strecke zurückkehren konnte. Lars Zunker, der nochmal zwei Runden später die Box aufsuchte behielt die Führung, verschleppte aber spürbar das Tempo um Mario Söllner noch einmal in Schlagdistanz zum Ferrari zu bringen. In Runde 41 übertrieb er dabei ein wenig, so dass Engelsiepen kurzzeitig die Führung übernehmen konnte. Nur eine Runde später jedoch stellte der Tyrrell-Pilot die alte Reihenfolge wieder her. In der Folge setzten sich die Spitzenreiter Stück für Stück von Mario Söllner ab, ehe der vier Runden vor dem Ende mit einer Unaufmerksamkeit aus dem Kampf um Platz zwei ausschied.

Für Lars Zunker bedeutete der Sieg beim Saisonfinale zwar den achten Saisonerfolg, die Weltmeisterschaft verpasste er letztlich aber um zwei Zähler. Im Laufe der zweiten Saisonhälfte gelang es ihm, einen zwischenzeitlichen Rückstand von 40 Zählern auf Kai Engelsiepen aufzuholen. Beim vorletzten Saisonlauf lag er mit acht Punkten Vorsprung auf den Ferrari bis zur Rennhalbzeit souverän in Führung als er sich zunächst unbedrängt von der Strecke drehte und durch einen Stopp auf Regenreifen auf den sechsten Platz zurückfiel. So musste er sich mit der Vizemeisterschaft und dem Meistertitel in der Teamwertung trösten, den die Tyrrell Mannschaft nach einer starken Saisonmitte mit drei Doppelsiegen in Serie bereits beim drittletzten Rennen der Saison in Japan sicherstellten. Mit 543 Punkten verpasste Tyrrell letztlich den Punkterekord von Renault aus dem Jahr 2019 zwar um zwei Zähler, dennoch war es keinem Team zuvor gelungen, im Laufe einer Meisterschaft einen so hohen Punkteschnitt (36,2) zu erzielen. Außerdem durchbrach das Team beim letzten Saisonlauf im 39. Rennen der Teamgeschichte die Schallmauer von 1.000 erzielten Weltmeisterschaftspunkten. Mit dem dritten Platz in der Fahrermeisterschaft von Tobias Zunker rundet die Traditionsmannschaft eine insgesamt sehr gute Saison ab.
Die Verantwortlichen der formel1-liga.de, die Mitglieder der Rennkommission und nicht zuletzt natürlich auch die Fahrer der Liga gratulieren den Titelträgern und den Fahrern auf dem Podest zu ihrem Erfolg.

Rennergebnis, finaler WM-Stand und Live-Stream

 

Der WM-Stand ist hier zu finden

Falls ihr das Rennen verpasst habt könnt ihr den Stream hier nochmals angucken: