Ralf Bohnert: „Ich gehe an das Rennen, wie an jedes andere auch“
Ralf, noch 2 Rennen zu fahren und du liegst mit 31 Punkten vor Adrian Gredore. In den letzten Rennen konntest du dich immer gegen ihn behaupten. Im letzten Rennen sprach man sogar schon von einer Bohn-Show.Ist der Titel nun schon greifbar ?
Ralf Bohnert: Greifbar ist er sicherlich, aber noch habe ich nichts gewonnen. Auch wenn ich mich in den letzten Rennen durchsetzen konnte, heißt das nicht, das es so auch weitergeht. Adrian ist weiterhin sehr stark und bringt es im Rennen immer auf den Punkt. Das heißt, jeder Sieg war sehr harte Arbeit und am Limit. Und das zu wiederholen wird schwer, auch wenn es das Ziel ist und sein muss.
Im nächsten Rennen in Brasilien könntest du mit einem Sieg also schon vorzeitig den Titel holen. Setzt du alles auf Sieg oder sind dir sichere Punkte lieber?
Ralf Bohnert: Ich gebe mein Bestes. Je nachdem wie viel ich zeitlich zum Trainieren komme und wie es in den Trainings läuft, werden wir sehen ob das reicht um Adrian erneut zu schlagen.
Letztlich gebe ich immer mein Bestes und versuche natürlich mit einem Sieg in Brasilien den Titel zu holen. Aber ich werde auch nicht alles riskieren, vor Allem wenn es Zweikämpfe gibt. Aber das wird dann die Situation zeigen, denn im Rennen versucht man eigentlich immer das Maximum zu erreichen. Ist der Sieg also möglich, werde ich versuchen ihn einzufahren.
Wie bereitet man sich jetzt auf das kommende Rennen vor? Wird mehr trainiert als zu früheren Zeitpunkten in der Weltmeisterschaft?
Ralf Bohnert: Nein. Meine verfügbare Zeit lässt mehr Training nicht zu. Ich gehe an das Rennen, wie an jedes andere auch. Ich versuche in den Trainings das Beste aus dem Setup zu kitzeln. Letztlich ist es wichtig das Setup so hinzubekommen, das ich Vertrauen ins Auto habe und ein ganzes Rennen am Limit fahren kann, ohne auf Messers Schneide zu fahren.
Denkst du es gibt noch Leute die dir das Leben schwer machen könnten? Gerade beim Start kann es ja gerne mal sehr eng zur Sache gehen. Gibt es da Kandidaten bei denen mal gerne mal mehr Abstand lässt?
Ralf Bohnert: Natürlich. Kai Engelsiepen könnte sich natürlich dazwischen drängen und mir das Leben schwer machen. Er wurde im Verlauf der Saison immer Stärker und fährt mittlerweile fast auf dem Niveau der Spitze. Das hat man in Singapur gesehen, aber auch in Suzuka und schon auf anderen Strecken.
Auch Mario Müller kann noch eine Rolle spielen, denn soweit ich weiß, liegt ihm die Strecke in Interlagos und er ist kein Fahrer, der wegen der ausstehenden WM-Entscheidung zurück steckt. Auch das hat man in Singapur gesehen.
Den Start sehe ich aber nicht als Problem, denn in den vorderen Reihen kann man Rad an Rad fahren ohne das was passiert. Ein Problem wird es nur, wenn ich im Quali keine Runde hinbekomme und weiter hinten starten müsste, oder im Rennen durch einen Fehler zurückfalle.
Aber darüber mache ich mir keine Gedanken. Ziel ist es um die Pole und dann auch um den Sieg zu fahren. Es wird ein heißer Kampf und das ist auch gut so!