Ralf Bohnert : „Der WM-Titel ist letztlich das Ziel.“

Ein starker Auftakt von dir am Anfang der Saison. In den letzten beiden Rennen auf dem Podest gestanden. Wird das jetzt das Ziel von Ferrari sein immer auf einem Podest zustehen?
Ralf Bohnert: Ja, bis auf Barcelona war der Saison-Auftakt ganz gut. Grundsätzlich ist es immer mein Ziel ein Podium einzufahren, also mindestens Platz 3. Ich hoffe das ich den Schwung auch ins nächste Rennen in Malaysia mitnehmen kann. Aber wenn Thomas, Kevin und Adrian ihre normale Form haben, wird es schwer über Platz 3 hinauszukommen.

Im Qualifying sieht es immer nicht so gut aus für euch. Aber im Rennen schlägt dann immer eure Stunde. Legt ihr am Wochenende das Setup sofort auf das Rennen?

Ralf Bohnert: Ja, ich denke ein Grund warum es im Quali nicht so gu klappt ist unser Fokus auf das Rennsetup. Alerdings muss sich das fürs nächste Rennen ändern. Ich hab zwar im Rennen immer das Maximale herausgeholt, hätte also mit einer besseren Startposition vermutlich im Rennen auch nicht mehr erreichen können, aber darauf kann ich mich in Zukunft nicht verlassen. Deshalb werde ich in Malaysia etwas früher anfangen mit auch das Quali einzustellen.

Du liegst zur Zeit auf einem Guten 3.Platz in der WM nur 11 Punkte hinter Adrian.
Hast du dieses Jahr mehr Zeit dich auf die Rennen vorzubereiten? Und versuchst du Adrian den WM Titel wegzuschnappen?

Ralf Bohnert: Bisher hatte ich leider auch nicht mehr Zeit als letztes Jahr, sonst würde es vielleicht noch besser ausehen. Mein Vorteil ist (wobei das auch für andere gilt) – Ich fange nicht bei Null an, da ich das Setup aus dem letzten Jahr als Basis nehmen kann. Das macht es mir natürlich trotz geringer Zeit die ich habe einfacher. Allerdings reicht das nicht um die Spitze anzugreifen, auch wenn es in der WM-Wertung momentan ganz gut aussieht.

Der WM-Titel ist letztlich das Ziel. Doch nur mit mehr Training habe ich auch die Chance einen Thomas oder Kevin zu schlagen oder zumindest zu ärgern. Sollte sich aber meine zeitliche Situation nicht ändern, sind immer die Top 3 das Ziel.

Die nächste Strecke ist Malaysia eine sehr anspruchsvoller Racetrack?
Wo siehst du da eure Stärken bzw Schwächen? Werden wir dich wieder auf einem Podest sehen?

Ralf Bohnert: Ja, Malaysia ist nicht einfach. Wenn man da keinen Rythmus reinbekommt, ist man gleich mal 0,5 – 1 Sekunde langsamer. Passiert das im Rennen, kann sich das auch mal über die ganze Distanz ziehen, was natürlich fatal wäre. Letztes Jahr wurde ich ja knapp hinter Adrian Dritter, es lief also gar nicht so schlecht für das, das ich die Strecke nicht so 100% mag. Trotzdem war das erste Training schon gut. Im ersten Testrennen ohne viele gefahren zu sein konnte ich ohne Fehler durchfahren und die Zeiten sahen auch nicht ganz so schlecht aus. Ich denke also das meine Konstanz, die ich momentan im Rennen wieder habe auch weiterhin meine Stärke sein wird. Die Schwäche sehe ich aber im Qualy, da Malaysia auf eine Runde nicht einfach ist.

Alles in Allem wird es auch eine Strategie-Frage sein, denn anders als in den letzten beiden Rennen sind hier 2-3 verschiedene Strategien möglich. Es wird sicher spannend und interessant zugleich!