Mein Senf: Zum Saisonstart

Aber nicht nur die Zeit und die Kostenfreiheit machen die Liga momentan so attraktiv. Viel mehr ist es einfach die Show die von den 15-17 Fahrern da von mal zu mal geboten wird. Einfach Unterhaltung vom feinsten. Blicken wir alleine an die Spitze so müssen wir sagen, auch wenn Thomas Spieler alle drei bisherigen Rennen gewinnen konnte und mit jetzt schon 32 Punkten Vorsprung die Fahrer-WM anführt, so war doch der Sieg in allen 3 Rennen unsicher! Bisher hatten wir nicht ein Rennen dabei, bei welchem der Sieg eine von vornherein sichere Sache war und deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass wir auch in Zukunft harte Fights um die Grand Prix Siege sehen werden.
Zumal sich an der Spitze mit Thomas Spieler und Weltmeister Bohnert, eine echte Rivalität aufbaut. Kein böswilliger Konflikt in dem der eine dem anderen Knüppel zwischen die Beine schmeißt oder Beschimpfungen des Gegners in der Presse öffentlich wiedergegeben werden. Nein, es ist vielmehr eine Rivalität des Respekts gegenüber dem fahrerischen Können des anderen. Diesen Respekt konnte man bereits in Ungarn bewundern, als Ralf Bohnert mit einer völlig übertriebenen Attacke, Spieler zwei Kurven vor dem Ziel von der Strecke räumte und diesen dann wieder vorbeiließ. Ich kann nur sagen, RESPEKT RALF! Eine tolle Aktion, von dessen Sorte es gerne mehr geben darf.
Nur leider scheint es in der Formel1-Liga.de nicht so etwas wie Charma zugeben, denn obwohl Bohnert im folgenden Rennen in Melbourne, den Sieg mehr als verdient gehabt hätte, gab es statt Goldpokal am Ende nur die Blechtrommel. Bitter für den Weltmeister, spektakulär für den Zuschauer. Doch zwei Dinge kann Bohnert stolz aus dem Australien GP mitnehmen, zum einen hat er gezeigt, dass sein Rennspeed durchaus, dem des „Spieler-Effekts“ ebenbürtig sein kann und zum anderen kreiselte Bohnert sich nicht mehr spontan zu Beginn des Rennens, nur damit alle anderen auch eine Chance haben. Also Ralf, nicht aufgeben und weiter machen, sonst kommt noch Langeweile auf!
Auch weit entfernt von Langeweile waren bisher die Geschichten, welche sich die Fahrer hinter der Spitze ablieferten. Was haben wir mitgefiebert als Heißblut Italiener Stefano Papaya, ehm…Papia und Heiko Waxmann in Ungarn ein Rennen lang um ihre Plätze fighteten! Gleiches Bild dann zwischen den Andreas Namensvettern Frommherz und Schulz in Australien. Ein ganzes Rennen lang beisammen und immer am attackieren. Bitte mehr davon!
Ähnliches kann man nach den ersten Rennen zum Beispiel auch von Neuling Felix Seidel verlangen. Da kommt ein 16-Jähriger in die Liga, muss ohne Teamkollege in die Saison gehen und zeigt im ersten Rennen gleich einmal mit Platz 9 einigen eingesessenen Ligafahrern wo der Hammer hängt. Manchmal schlägt Kinderriegel eben doch Erfahrung. Wie auch während des Qualifying im Albert Park, als Seidel auf einmal in Q2 auf der vier zu finden war. Eins steht fest, der Junge wird zwar kein zweiter Schumacher, aber vielleicht ein zweiter Ralf Bohnert. Die Zukunft der Liga zumindest gehört unter anderem auch ihm!
Ein wenig Leid jedoch tat mir bisher ja der Engelsiepen. 2 Jahre hintereinander gewinnt der mit Gredore die Teamwertung und musste nun die bisherigen Rennen und wahrscheinlich noch ein, zwei mehr alleine auf der Strecke die Eisen für Red Bull aus dem Feuer holen. Adrian Gredore wird stolz sein und von Rennen zu Rennen seinem Freund mehr Mut und Motivation zu sprechen. Ich für meinen Teil werde Gredore für die nächste Sehnenscheidenentzündung meinen besten Arzt empfehlen, damit er sich nicht noch einmal solange vor dem heizen drücken kann. Dennoch, gute Besserung Adrian!

Zum Schluss muss ich dann doch einmal mit einem Team schimpfen. Das Mercedes Team, dass ja bisher einen recht ordentlichen Eindruck gemacht hat, sollte doch um Himmelswillen lernen, nach einem Dreher vorsichtig das Rennen wieder neben der Ideallinie aufzunehmen, statt so wie bisher ohne Rücksicht auf Verluste, Ferraris oder Toro Rossos auf die Strecke zu kommen. Oder sich erst gar nicht zu drehen und so riskante Situationen zu vermeiden.
Dann kann man sich demnächst auch beruhigt als Zuschauer zurücklehnen und die Rennen genießen.
Als nächstes kommt ja dann Malaysia. Eigentlich bin ich unglücklich darüber, dass die Liga kein Wetterplugin verwendet, würde dadurch doch NOCH MEHR Abwechslung in das Renngeschehen kommen. Aber in Malaysia ist es vielleicht von Vorteil, wenn der Monsunregen der Strecke fernbleibt und somit auch kein totales Chaos einzieht. In diesem Sinne:rnEine frohe Osterzeit und auf weitere gute Rennen im Monat April!

Euer Julian