
Mark Zopp „Es ist schön so weit vorne mitfahren zu können“
Im April 2018 bist du der Liga zusammen mit deinem Vater beigetreten. Wie hast du die ersten Testtage empfunden, und was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Mark Zopp: Die ersten Testtage waren eine ganz neue Welt für mich. Vorher bin ich lediglich mit meinem Vater auf unserem Server gefahren. Die ersten Tage wurden aber von mal zu mal besser und man selbst konnte schon die ein oder anderen Fortschritte erkennen. Was mir sehr geholfen hat waren die Setup-Tipps der anderen Fahrer die einen dadurch schon viel näher an das Feld ran geführt haben. Besonders toll war es auch das man nicht als „der Neue“ behandelt wurde sondern direkt zur Familie gehörte. Man hat sich sehr schnell Zuhause gefühlt und das hat einem schon sehr viel Druck genommen und alles etwas leichter gemacht.
Bei deiner ersten Rennteilnahme in Baku konntest du direkt mit Platz 5 auf dich aufmerksam machen. Wie fühlte es sich an direkt punkten zu können?
Mark Zopp: Meine erste Rennteilnahme war ein ganz besonderes Erlebnis. Das erste Mal mit 12 anderen Fahrern um die Platzierung zu kämpfen kannte ich vorher nicht. Vorher ging es immer nur um Platz eins oder zwei gegen meinen Vater. Mein Ziel war es einfach nur ins Ziel zu kommen, das meine Pace im ersten Rennen so gut war hat mich sehr gewundert und besonders motiviert. Ab da wusste ich das ich mithalten kann. Natürlich kam mir zu gute das die Strecke für alle neu war und so der Unterschied nicht zu groß war. Es war ein großartiges Gefühl und steigerte meine Motivation ungemein.
Dein erster Podiumsplatz ließ dann auch nicht lange auf sich warten. In Frankreich mit Platz 3 war es soweit. Im darauffolgenden Rennen konntest du das Ergebnis sogar noch toppen und Platz 2 in Österreich einfahren. Wie waren die Momente aus deiner Sicht?
Mark Zopp: Frankreich war eine tolle Strecke auf der ich mich sehr wohl fühlte. Das Rennen war relativ locker, ich war nicht besonders stark in einem Zweikampf verwickelt und konnte meine Reifen sehr schonen und das war der Schlüssel zum Erfolg. Dadurch das ich nur einen Stopp gemacht habe, während das restliche Feld mind. 2 mal stoppte, konnte ich zusätzlich Zeit gut machen. In Österreich war das Rennen schon härter. In der ersten Runde gab es eine harte Aktion von mir gegen Christian Wickom wodurch ich mich an ihm in der 2. Kurve vorbei schieben konnte. Im weiteren Rennverlauf war es zwischenzeitlich ein sehr harter Kampf gegen Andreas Frommherz. Am Ende konnte ich ihn hinter mir halten. Es war ein sehr intensives Rennen aber auch eines meiner besten, denke ich. Es hat mir aufjedenfall sehr viel Spaß gemacht!
Aktuell geht es in der Fahrer Wertung sogar noch um Platz 4 für dich, die Position die aktuell Daniel Böhme inne hat. Hast du bei deinem Einstieg damit gerechnet dort mitkämpfen zu können? Und welche Chancen rechnest du dir jetzt noch aus?
Mark Zopp: Es ist schön so weit vorne mitfahren zu können. Gerade wenn man neu ist kann man nicht erwarten zu den „Top 5“ zum Ende der Saison zu gehören. Meine Chancen auf Platz 4 sind eher gering was weniger meine Pace im Rennen geschuldet ist. Das kommende Rennen muss ich aufgrund von privaten Terminen ausfallen lassen. Im letzten Rennen könnte der Abstand dann zu groß sein als das ich Daniel noch einmal angreifen kann. Ich orientiere mich daher an Platz 5 mit dem guten Gewissen das Platz 4 durchaus drin gewesen wäre.
Welche Schwächen sind dir über die Saison aufgefallen an denen in der kommenden Winterpause gearbeitet werden könnte?
Mark Zopp: Eine große Schwäche die ich momentan mit mir rumschleppe ist meine Hardware. Ich hoffe in der Winterpause von meinem Momo Lenkrad auf mein Fanatec-equipment umsteigen zu können. Dafür muss allerdings erst einmal ein ordentlicher Rennsitz her. Im Bürostuhl zu fahren, der sich während des Rennens auch noch verschiebt, bringt schon einen großen Nachteil mit sich. Abgesehen davon habe ich natürlich auch Schwächen die ich abstellen will. Häufig fahre ich noch nicht konstant genug und mache mir das Leben dadurch um einiges schwerer. Mein Ziel ist es dabei vor allem die Kurven perfekt zu treffen und dass in jeder Runde. Bisher fahre ich zu ungleichmäßig.
Die Zusammenarbeit mit Olaf Zopp scheint ziemlich gut zu sein, werdet ihr auch in der nächsten Saison zusammen als „Familienteam“ an den Start gehen?
Mark Zopp: Davon kann man ausgehen.
Vielen Dank für das Interview!