Jürgen Bechtel: „Ich versuche in jedem Rennen Punkte zu holen!“

Jürgen, nachdem du aus privaten Gründen nicht am Großen Preis von Australien teilnehmen konntest, warst du in Malaysia wieder zurück auf der Piste. Wie groß war deine Vorfreude wieder mitzufahren?
Jürgen Bechtel:
Meine Vorfreude war sehr groß, ich hatte genug Zeit zu trainieren und die Strecke fahre ich ohnehin sehr gerne.

Zusätzlich konntest du in Sepang endlich deine ersten beiden Zähler der Saison 2013 einfahren. Wie groß ist nun die Erleichterung nachdem du in den ersten Rennen nicht einmal ins Ziel gekommen bist?

Jürgen Bechtel:
Sehr groß. Endlich habe ich meine ersten Punkte geholt! Die ersten beiden Rennen die ich mitgefahren bin, liefen ja nicht so toll. Einmal habe ich mich beim Start gedreht und den Frontflügel verloren. Beim zweiten Rennen war ich unschuldig in die Startkollision verwickelt und das Auto danach leider unfahrbar, was dazu führte, dass ich das Rennen aufgeben musste.

Man hatte in Malaysia den Eindruck, dass die Fahrer, welche auf 1-Stopp mit der Hart-Hart Variante unterwegs waren, von dieser Strategie profitiert haben. Würdest du dem zustimmen?

Jürgen Bechtel:
Ich glaube 1-Stopp war für die richtig, die nicht um den Sieg mitfahren konnten, also eher etwas weiter hinten anzutreffen sind. Wobei ich im Rennen meine Pace leider nicht ganz fahren konnte. Ich habe mir zum Schluss einen harten Kampf mit Felix Seidel geliefert, der auf Weich unterwegs und klar schneller war. Jedes mal wenn er vorbei ging machte er allerdings einen Fehler und ich war wieder vorne. Das war spassig und amüsant anzuschauen! (lacht)

Vor ein paar Wochen hast du noch in Ungarn geklagt, du kämst nur sehr schwer mit dem Mod zurecht. Hat sich das Bild mittlerweile gewandelt oder gibt es immernoch Probleme?

Jürgen Bechtel:
Leider nein, mir liegt der Mod überhaupt nicht. Man muss das ganze sehr agressiv fahren und ich bin eher ein Fahrer der es ruhiger angehen und das Auto rollen lässt. Dabei schalte ich recht langsam runter. Das alles macht dich mit dem Mod langsamer.

Du fährst ja immer einige Plätze hinter deinem Teamkollegen Ralf Bohnert. Stehst sozusagen in seinem Schatten. Wie fühlst du dich in dieser Nebenrolle im Team?

Jürgen Bechtel:
Ach, mit der Rolle habe ich mich schon lange abgefunden. Es war von Anfang an klar als Ralf und ich ein Team gebildet haben, wie die Kräfteverhältnisse aussehen.
Ich habe damit kein Problem.

In 2,5 Wochen geht es dann in die Wüste nach Bahrain. Deine Meinung zur Strecke?

Jürgen Bechtel:
Die Strecke liegt mir so einigermassen. Wirklich wichtig ist das Training. Ich benötige eigentlich mindestens 300 Runden um so gerade bei der Musik um die Punkte mitspielen zu können.
Ich denke wichtig sind hier zudem die Bremsen. Es gibt 2-3 Stellen, da musst du gut bremsen können, sonst verlierst du Zeit.

Nachdem du in Sepang endlich deinen persönlichen Druchbruch 2013 geschafft hast, mit welchen Zielen gehst du da ins nächste Rennen?

Jürgen Bechtel:
Ich versuche in jedem Rennen Punkte zu holen. Entscheidend ist die Zeit zum trainieren und die Rennen ohne Fehler zu beenden.
Da ich in meinem Job sehr eingespannt bin, bleibt das Training leider oft auf der Strecke. Die Zeit wäre zwar da, aber der Kopf ist leer! (lacht)
Und unkonzentriert zu trainieren…das bringt Nichts!

Dann bedanke ich mich für deine Zeit und wünsche dir auch in Bahrain eine gute Platzierung.

Jürgen Bechtel:
Vielen Dank, das wünsche ich mir auch! (lacht)