Gredore: Bis zu der letzten Runde war alles super

Im Qualifying knapp Session 3 verpasst und von Startplatz 11 ins Rennen gegangen. Hattest du damit gerechnet oder hattest du dir mehr erhofft? In den Tests warst du ja oft weiter vorne zu finden.
Gredore: In den letzten Tagen vor dem Rennen habe ich mich nur noch auf das Rennen konzentriert und das Training für das Qualifying etwas vernachlässigt. Mein Ziel war es natürlich ins Q3 zu kommen. Von den Zeiten war es auch möglich. Jedoch habe ich keine gute Zeit zusammen fahren können. Aber für das erste mal in dieser Liga bin ich zufrieden, dass ich einigermaßen mit halten konnte.

Im Rennen als Achter in einem engen Viererpulk ins Ziel gekommen und somit einen Punkt ergattert. War mehr drin oder bist du zufrieden?

Gredore: Das Rennen hat mich schon eher enttäuscht. Bis zu der letzten Runde war alles super. Nach einem perfekten Start war ich relativ schnell auf P7. Jurek hat mir ordentlich Druck von hinten gemacht. Überholte mich auch einmal. Ich konnte mich jedoch auf meinem Platz behaupten. Die 2 Punkte in greifbarer nähe kam dann die letzte Runde. Vor mir wurde Oli langsamer. Ich hätte ihn schon früher attackieren können. Aber in der letzten Runde wollte ich kein Risiko eingehen. In der letzten Kurve dann entschied ich mich dafür, mein Motorprogramm auf 10 zu stellen, um Oli auf der Zielgeraden noch zu kriegen. Ich vergaß jedoch, etwas vorsichtiger beim Rausbeschleunigen aus der letzten Kurve zu sein. So musste ich das Auto abfangen, ich verlor an Speed und Jurek kam vorbei. Es hätten auch 3 Punkte sein können. Aber da mein Ziel für das erste Renne eh ein Punkt war, hält sich die Enttäuschung in Grenzen. Das wichtigste für mich war, zu zeigen, dass ich nicht nur hinten hinterher fahren möchte.

Dein erstes Rennen in der Formel1-Liga. Wie hast du das Rennen erlebt? Wirst du weiter versuchen vorne anzugreifen?

Gredore: Das Rennen war Klasse. Man merkt sofort, dass hier Profis am Werk sind. Dadurch kann man harte Zweikämpfe in schweren Situationen führen und es kommt trotzdem nicht zu einem gravierenden Unfall. Alle sind Fair, aber auch Ehrgeizig. Somit hat es mir riesen Spaß gemacht, hier mit fahren zu dürfen und ich hoffe auf weitere spannende Rennen.
Für mich war das erst der Anfang. Die nächsten 2-3 Rennen nehme ich noch als Erfahrung sammeln mit, um mich mit dem Virgin Boliden noch besser vertraut zu machen und um das Setup für dieses Auto zu verstehen. Aber mein mittelfristiges Ziel ist es schon, so um den 5-6 Platz herum zu fahren. Ein Ehrgeiziges Ziel, aber nur so kann man sich steigern. Langfristig strebe ich natürlich nach Podest Plätzen. Aber das Ziel lasse ich mir für die nächste oder übernächste Saison übrig.