Christian Wickom: „Dornröschenschlaf war letzte Saison“

Christian, heute habe ich die Ehre einen Fahrer interviewen zu dürfen, der schon fast zum Inventar der Liga gehört. Du hast schon in verschiedenen Funktionen für die Liga gearbeitet und bist vor allem schon seit 2009 in der Liga als Fahrer aktiv. Anlass des heutigen Interviews ist, dass du die Fahrermeisterschaft als Zehnter innerhalb der Top10 abgeschlossen hast. Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch dazu. Trotzdem kann man nicht verhehlen, dass du in den vergangenen fünf Jahren immer Dreistellig gepunktet und einstellig abgeschlossen hast. Im Rückblick: Wie beurteilst du für dich selbst das Ergebnis der abgelaufenen Saison?

Christian: Moin Tobias, erst einmal vielen Dank für die Interview Anfrage. Ja da kommen schon ein paar Jahre zusammen in der Liga. Unter Anderem auch vier Jahre als Admin. Derzeit auch noch in der Protestgruppe und für Facebook Veröffentlichungen aktiv. Also Langeweile kommt nicht auf.

Ich würde sagen das die Saison 2021 so etwas wie ein Schongang war. Ich muß zugeben das meine Motivation nicht gerade groß war letzte Saison. Daher auch fast immer nur die Mindestrunden vor den Rennen absolviert. Wenig Training und wenig Setup Arbeit. Jedoch verliert man dadurch auch immer mehr den Anschluss an die Top Fahrer hier. Was für die Motivation auch nicht gerade Förderlich ist. So war es dann Platz 10 in der Fahrerwertung.

Wo liegen deiner Meinung nach die größten Unterschiede zwischen der formel1-liga.de Saison 2021 und den Jahren zuvor?

Christian: Es lag vielleicht etwas an der Mod. Ich habe da nicht viel Feeback gehabt was den Wagen betrifft. Zudem hatten wir sehr viele Updates was auch nicht wirklich Ruhe in die Saison gebracht hat. Von daher war es bei mir etwas mäßig in der Vorbereitung auf die Rennen.

Christian Wickom mit seiner Medaille für Platz 10 in der Gesamtwertung 2021

Du gehst nun in deine 14. Saison in dieser Liga, und deine insgesamt neunte für Mercedes. Dein bisheriger Teamkollege Stefano Papia hat das Team nach zwei gemeinsamen Jahren verlassen und kehrt für die kommende Saison zu Alfa Romeo zurück, um dort mit seinem Sohn ein Team zu bilden. Nach zwei gemeinsamen Jahren, was wirst du an deinem bisherigen Teamkollegen vermissen?

Christian: Seine tolle Art wie sie eigentlich auch nur Italiener haben können. Das werde ich auf jeden Fall vermissen. Aber er ist ja nicht aus der Welt. Und ich denke das wir Beide da sehr ähnlich denken. Step hatte massive Probleme mit dem Internet. Eine sehr schwache Instabile Leitung. Trotzdem hat er den Mut nicht aufgegeben und immer sein Bestes gegeben. Da ich von der letzten Saison weiß wie sich fehlende Motivation anfühlt, kann ich da nur den Hut ziehen. Allerding hat sich das auch auf das Training und die Rennen ausgewirkt. Leider ist er manchmal vor dem Rennen vom Server geflogen oder musste diese frühzeitig abbrechen. Was natürlich für die Teamwertung nicht von Vorteil ist. Jetzt hat er wirklich eine neue Internet Leitung und ich wünsche den Papia´s viel Glück nächste Saison.

Dem Teammanagement ist es gelungen, mit Bastian Kupke einen Fahrer zu verpflichten, der insbesondere in der zweiten Saisonhälfte den Abstand zur Spitzengruppe im Feld immer weiter verkürzt und die Lücke im Saisonfinale sogar geschlossen hat. Was erwartest du dir von der Zusammenarbeit mit Bastian, und wo kannst du ihm vielleicht sogar noch helfen?

Christian: Bastian ist ein wirklich guter konstanter Fahrer. Und man sieht bei Ihm definitiv den Trend noch Oben. Er ist wirklich Motiviert seine Leistung konstant zu verbessern. Und das hat man ja auch letzte Saison gesehen. Und das ist genau das was ich für die nächste Saison brauche. Ich habe das Gefühl das ich mich nächste Saison wirklich Strecken muss um an seine derzeitige Performance anzuknüpfen. Da er momentan konstanter fährt als ich. Aber wie gesagt…Dornröschen Schlaf war letzte Saison.

Bei den Testfahrten zur neuen Saison hat man schon frühzeitig bemerkt, dass ihr ernsthaft an Verbesserungen arbeitet. Augenzwinkernd wurde schon von einer „Politik der Abschottung“ im Hause Brackley gesprochen. Stand jetzt geben euch die Zeiten Recht und Anlass zur Hoffnung, dass es im Grid nach vorne geht. Wie bewertest du die bisherige Zusammenarbeit mit Bastian und welche Ziele habt ihr euch für die kommende Saison gesetzt?

Christian: Mit Bastian habe ich einen Teamkollegen mit dem man Setups bauen kann ohne das sich beide Fahrer komplett umstellen müssen. Sich gegenseitig weiter puschen und jedes Zehntel auf die Strecke zu bringen. Das klappt bisher sehr gut. Sein einziges Handicap sind die HotLaps im Qualifying. Aber ich denke das ich ihn dabei gut Unterstützen kann. Bisher finde ich die Zusammenarbeit wirklich gut. Man muss sich ja auch erst einmal kennen lernen. Wenn die Finale Mod steht werden wir auf jeden Fall das Training intensiver gestalten. Unsere Ziele sind natürlich das Mercedes Team wieder nach vorne zu bringen. So wie es in der Vergangenheit auch war. Für mich sollte es in der Fahrer WM wieder ein paar Stufen nach oben gehen. Mit Platz 10 kann ich mich nicht zufrieden geben. Und ich denke das Bastian da auch noch etwas Luft nach oben hat.

Die Jubiläumssaison der formel1-liga.,de beginnt voraussichtlich ohne den Rekordmeister und Dauersieger der vergangenen Jahre Tobias Stolp. Für die Liga und vor allem für den Meisterschaftskampf bedeutet dies sicherlich eine Zäsur. Hand aufs Herz, wer holt sich die Meisterschaften und wo landen du und dein Team in der kommenden Saison?

Christian: Ja ohne Tobias Stolp werden natürlich die Karten neu gemischt da Oben. Kai ist da wohl der größte Favorit. Aber die Saison ist lang und es kann viel passieren. Ralf, Mario und die Zunker´s haben ebenso das Potential aufs Podium zu fahren.

Ich bedanke mich für deine Zeit und wünsche dir viel Erfolg für die kommende Saison.

Christian: Ja ich bedanke mich auch für das Interview und ebenfalls viel Glück für die nächste Saison.