Andreas Frommherz: „Ehrlich gesagt, hatte ich Anfang der Saison nicht geglaubt, dass es so gut los geht“

Andreas Frommherz, du konntest in den ersten 2 von 3 Rennen, an denen du teilgenommen hast, in die Punkte fahren. Zurzeit liegst du in der Fahrer WM auf P6. Wird das dein Ziel, sich im Mittelfeld festzusetzen oder möchtest du nach den Sternen greifen?
Andreas Frommherz: Natürlich wäre ich gerne noch weiter vorne, was wohl leider so schnell nicht passieren wird. Aber mein Ziel ist dieses Jahr konstant gute Platzierungen einzufahren und mich in der Gesamtwertung auf Platz 6 – 8 zu halten. In der ersten kompletten Saison 2010 habe ich einiges dazu gelernt und bisher konnte ich das ganze ganz gut umsetzen. Da einige schnelle neue Fahrer dazugekommen sind wird das ganze aber wohl nicht so einfach.

Ein fünfter und ein sechster Platz waren sensationeller Ergebnisse, die die Presse nicht für möglich gehalten hätte. Doch du hast es allen gezeigt und erfahrene Fahrer wie Jürgen Bechtel, Oliver Reich, Kai Engelsiepen oder Edgar Ostermann schlagen können. Wusstest du von deinem Speed und besonders von deiner Konstanz oder waren deine bisherigen Erfolge selbst für dich überraschend?

Andreas Frommherz: Ehrlich gesagt hatte ich Anfang der Saison nicht geglaubt das es so gut los geht, ich hatte große Schwierigkeiten mit dem neuen Auto, und einfach bisher zu wenige Testrunden. Beim letzten Rennen war ich dann überrascht wie einfach das ganze Rennen lief, alles klappte fast perfekt.
Das Auto lag einwandfrei auf der Strecke und war nicht am Limit, es wäre vom Speed her noch etwas mehr drin gewesen. Es gab einige Änderungen, die Traktionskontrolle wurde am Auto geändert, dazu kam ein umgebautes Lenkrad, was insgesamt das Fahrgefühl einiges verbessert hat.

Es gab dann doch einige Änderungen vor der Saison bei Williams. Brian Klaes ist zu Toro Rosso gewechselt. Momentan bist du der einzige, der für Williams fährt. Was denkst du, wie lange das Team braucht, um einen geeigneten Ersatz zu finden? Bist du zufrieden mit der Situation oder wartest du ungeduldig auf einen Teamkollegen?

Andreas Frommherz: Ein Teamkollege wäre für das ganze Team ein großer Vorteil. In der Teamwertung fehlen einfach zu viele Punkte wenn man alleine fährt, und auch beim Setup bringt ein schneller Kollege natürlich etwas. Ich hoffe das sich da demnächst etwas tut.

Es sind neue Fahrer dazu gekommen. Auf der einen Seite sehr unerfahrene Fahrer wie Christian Boll, Brian Klaes oder Preetam Streeter, auf der anderen Seite erfahrene Fahrer wie Thomaes Spieler oder Lukas Zamponi. Was hältst du von den Neuzugängen? Ist mit denen zu rechnen?

Andreas Frommherz: Mit Sicherheit, einige haben ihren Speed ja schon gezeigt, und ich muss zugeben das ich da nicht mithalten kann. Thomas Spieler und Brian Klaes sind schon sehr schnell. Meine Hoffnung ist, dass sie noch zu häufig Fehler machen und ich so meine Chance nutzen kann. Aber man wird sehen wie sich das ganze entwickelt, ich freu mich auf spannende Zweikämpfe.

Was malst du dir für China aus? Kannst du deine Pace halten und weiterhin Punkte einfahren?

Andreas Frommherz: China lief in meiner ersten Saison im letzen Jahr nicht so gut. Mit dem neuen Auto sieht es dieses Jahr aber besser aus, ich hoffe ich kann wieder um Platz 6 kämpfen. Da ich mich jetzt vollkommen auf die Testfahrten konzentrieren kann sehe ich mit Freude auf das Rennen.

Im Namen der Presse bedanke ich mich für das Interview und wünsche dir weiterhin viel Glück für die Saison 2011