Adrian Gredore: „Es waren wohl meine besten 15 Runden in meiner Karriere.“
Das Rennen in Monza war für uns sehr aufregend. Die ersten 15 Runden hast du sehr fair und hart am Limit gegen Kevin Pflüger gefightet. Wie haben sich diese Runden vorne angefühlt?
Adrian Gredore: Das war einfach sensationell. Es waren wohl meine besten 15 Runden in meiner Karriere. In jeder Kurve außer in Turn 2 hatten wir Zweikämpfe. Es ging dauernd hin und her. Wir haben teilweise 3-4 mal in einer Runde die Positionen gewechselt. Einmal habe ich ihn hinten leicht berührt. Ansonsten waren die ca. 30 Zweikämpfe alle super Fair, aber auch hart. Keiner hat dem anderen etwas geschenkt. Kevins Verteidigung war Weltklasse. So schwer hat es mir bis jetzt noch keiner gemacht. Dabei bleibt er noch zu 100% fair. Ich muss leider zugeben, dass immer als ich vorbei war, ich meine Verteidigung vernachlässigt habe, da mein Ziel war mit den weichen Reifen von ihm weg zu fahren. Er blieb aber immer in meinem Windschatten. Ich hätte mich besser verteidigen können. Ich habe bei diesem Rennen viel aus diesem Fehler lernen können und auch von Kevins Verteidigungskünsten.
Du hast genau dein Soll erfüllt in Italien. Sehen wir in Singapur vielleicht wieder ein Virgin Sieg? Oder beschränkst du dich jetzt auf die zweiten Plätze?
Adrian Gredore: Es sollte immer das Ziel sein zu gewinnen, egal wie die WM-Situation aussieht. Denn nur dann ist man motiviert und auch schnell genug, um dann vllt. den zweiten Platz raus zu fahren. Das einzige was sich je nach WM-Situation ändert, ist die Risikobereitschaft und der Zufriedenheitsgrad einer zweiten oder dritten Position.
Kevin wird wohl alles dran setzen, und versuchen dir noch den Weltmeistertitel streitig zumachen. Wirst du mit allen mitteln kämpfen und vieleicht auf Schützenhilfe hoffen?
Adrian Gredore: Es bringt nichts zu hoffen. Ich muss weiterhin mit allen mitteln kämpfen. Erst wenn mir vierte oder fünfte Plätze zum WM-Sieg reichen würden, könnte man es etwas lockerer angehen. Aber die momentane Situation erlaubt es nicht, auf andere zu hoffen. Bei diesem Vorsprung habe ich es selber in der Hand, Weltmeister zu werden. Aber genauso kann ich es selber aus der Hand geben. Aber ich habe sicher nichts dagegen, wenn sich mein Teamkollege oder z.B. Thomas Spieler zwischen Kevin und mir schiebt. Aber natürlich nur wenn ich vor Kevin bin.
Im letzten Jahr standest du in Singapur auf dem Podium. Werden wir dich dieses Jahr auch wieder da oben sehen?
Adrian Gredore: Mittlerweile ist Podium ein Minimalziel. Das muss einfach sein. Ich werde versuchen, um den Sieg mit zu kämpfen. Ein zweiter Platz wäre noch Ok. Ein dritter oder gar schlechter wäre schon zu viel Punkteverlust auf Kevin, falls er gewinnt. Somit muss das Ziel der Sieg in Singapur sein.