3. Rennen in Malaysia: Kevin deklassiert die Konkurrenz

Adrian Gredore hatte einen unglaublichen Start und zog auf der Startgeraden an beiden McLaren Fahrern vorbei. Somit konnte er sich gleich die erste Position sichern. Andreas Schulz verbremste sich in der ersten Kurve und drängte auch den Kevin Pflüger etwas nach außen. Das nutzte der vom achten Platz startende Kai Engelsiepen im zweiten Virgin. Nach einem noch besseren Start als sein Teamkollege konnte er innen neben die McLarens reinfahren und kurzfristig auf P2 fahren. Im hinteren Feld kommt es am Start schnell zu Positionswechseln von sechs Positionen. Ihm gelang es jedoch gegen die favorisierten Fahrer, die vorne um den Sieg kämpfen und hat sie auf der Startgeraden wie Anfänger stehen lassen.Doch gleich nach der ersten Kurve musste er der Realität ins Auge sehen. Den Speed der Topfahrer konnte er nicht mit gehen und wurde gleich in Kurve zwei von beiden McLaren Piloten kassiert. Ein paar Kämpfe mit Ralf Bohnert haben seine Entschlossenheit gezeigt, doch am Ende fehlte ihm der Speed. Am Ende des Rennens hätte er mit Brian Klaes um den fünften Platz kämpfen können. Doch zwei Dreher aus eigener Schuld brachten ihn am Ende auf P7. Keine schlechte Platzierung für ihn, wären seine Ergebnisse in den ersten Rennen konstanter gewesen.Andreas Schulz drehte sich in der ersten Runde, steckte im Kiesbett fest und kam irgendwann ganz hinten wieder raus. Er kämpfte sich schnell vor und zeigte auch sehr konkurrenzfähige Zeiten. Vergleicht man die Zeiten aus dem Rennen, wäre er auf P2 gefahren. Doch mit seinem Fehler reihte er sich irgendwann auf dem vierten Platz hinter dem Ferraristar Ralf Bohnert ein. Man hätte davon ausgehen können, dass er irgendwann vorbei gehen wird. Zeit genug hatte er, als sich Ralf ca. 15 Runden vor Ende drehte. Doch Bohnert zeigte insgesamt das erste Mal in dieser Saison einen sehr Konkurrenzfähigen Speed. Jedoch hatte er 10 Sekunden nach den ersten Runden durch die Zweikämpfe mit Kai auf Gredore. Er konnte Adrians Speed jedoch mit gehen und landete am Ende mit einer Sekunde Rückstand auf ihn und eine halben Sekunde Vorsprung auf Andreas Schulz auf dem dritten Platz. Sein erster Podestplatz in dieser Saison. Seine Tendenz ist sehr positiv. Mit Platz vier in der WM Tabelle und 14 Punkten Rückstand ist alles drin. In China wäre ein Sieg der nächste Schritt, wenn er weiterhin um den WM Titel kämpfen will.Andreas Schulz kann mit einem nach Bahrain erneuten vierten Platz nicht zufrieden sein. Wieder war er vom Speed einer der schnellsten und wieder hat er durch eigene Patzer eine Topplatzierung weg geschmissen. In den ersten drei Rennen kein Sieg und nur eine Podestplatzierung. Damit kann und wird der zweiplatzierte aus der vergangenen Saison nicht zufrieden sein. In der WM Tabelle sieht es jedoch gar nicht so schlecht aus. Platz drei und 9 Punkte Abstand zum Ersten. Wir sind gespannt, ob sich der McLaren Fahrer wieder fangen kann und seinen Speed auch mit entsprechenden Platzierungen zeigen kann.Vorne kämpfte Adrian Gredore und Kevin Pflüger um den Sieg. Man kann es jedoch nicht wirklich einen Kampf nennen. Kevin hatte einen unglaublichen Speed und fuhr in der dritten Runde am Virgin Fahrer vorbei, als wenn es nichts leichteres geben würde. Er hat sicher nicht alles gezeigt. Mit einem Vorsprung von 20 Sekunden fuhr er noch mit Reserven einen ungefährdeten Sieg ein. Gratulation zu dieser Ausnahmeleistung. Ist Pflüger in dieser Form, dann scheint keiner eine Chance zu haben. Es wird jedoch abzuwarten sein, ob er diese Form auch halten kann. Gredore sprach in der Pressekonferenz darüber, dass er sich auf Kevin gar nicht konzentriert hat. Er hat nur versucht, den Abstand zu den hinteren Fahrern zu halten. Seine Speed war nicht besonders gut. Doch im Motorsport muss man nur so schnell fahren, wie es nötig ist. So fuhr er ein fehlerfreies und vorsichtiges Rennen und hat diese Taktik bei einer Sekunde zum drittplatzierten sehr ausgereizt. Am Ende ein verdienter Platz zwei, womit er mit einem Punkt vor Kevin weiterhin die WM Tabelle anführt. Drei Rennen lang steht er nun schon ganz oben. Man hat seinen Speed bei den Testfahrten durchaus berücksichtigt. Doch einen solchen Erfolg hätte man ihm nicht zugetraut. Kevin hat in China jedoch die Chance, ihm die Spitzenposition streitig zu machen, wenn er vor ihm ins Ziel kommt.Brian Klaes konnte in Malaysia auf sich aufmerksam machen. Da Thomas Spieler wegen unerlaubten Flügeln an seinem Sauber keine Startfreigabe bekam und Mario Müller nicht teilnehmen konnte, waren nur 4 der Favoriten am Start. Somit war P5 für den Toro Rosso Piloten das Optimum, dass er sensationell eingefahren hat. In der Fahrer WM klettert er auf die siebte Position hinter Andreas Frommherz. Dieser konnte seine Position in der Weltmeisterschaft gegenüber Klaes halten, indem er von Problemen von Kai profitiert und P6 einfuhr. Man muss dabei zwei Dinge bedenken: Zum einen ist Frommherz nur zwei Rennen mit gefahren. Wenn man sich dann noch seine spärliche Testrunden ansieht, macht er sich mit seinen Platzierungen förmlich lustig über seine Konkurrenz. So langsam muss man mit dem Williams Piloten rechnen. Ein sensationeller Saisonstart, die Williams nach dem Abgang von Klaes sehr gut tun.Christian Boll hat im Qualifying seine Konkurrenz in die Schranken verwiesen. Ein fünfter Platz war für die 13 Fahrer im Mittel- und hinteren Feld das Optimum. Dies ist keinem Kai, Brian oder Edgar gelungen, sondern den Rookie Christian Boll. Nicht nur dass er einen guten Speed zeigt, er scheint trotz seiner geringen Erfahrung eine höhere Konstanz haben, als viele erfahrenere Fahrer, die schon seit Jahren unterwegs sind. Ein fairer Fahrer, der zwar nie durch besondere Aktionen auffällt, aber sich still und heimlich im Rennen vor sehr gute Fahrer setzt. Im Rennen war es dann zwar nur der achte Platz. Doch auch damit kann er in seinem dritten Rennen sehr zufrieden sein. Wenn er sich um seine Defizite beim Zweikampf kümmert, kann am Ende der Saison ein starker Fahrer aus ihm werden.Jürgen Bechtel (Ferrari) auf P9 und Oliver Reich (Toro Rosso) auf P10 komplettieren die Top10. Der Ferrari Fahrer hamstert weiterhin Punkte für die Team WM und auch Oliver Reich kommt nicht richtig in Schwung. Die Erwartungen vor der Saison waren größer. Umso enttäuschender muss der Saisonstart für beide sein. Doch besonders in schweren Zeiten trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer jetzt weitermacht und aus seinem Tief kommt, wird stärker zurück kommen, als er vorher war. Die weiteren Fahrer, die keine WM Punkte mehr kriegen, sind Lukas Zamponi, Edgar Ostermann, Preetam Streeter, Christian Wickom, Friedrich Schön, Gert Wickom und Stefano Papia. Besonders hervorzuheben ist, dass wir nur einen Ausfall von Papia hatten.