13. Rennen in Korea: Unerwarteter Sieger nach unerwartetem Unfall

Am Start ging für ihn zumindest alles glatt. Ein sehr guter Start von Kevin, der ihn dann auch auf der folgenden langen Geraden abgesichert hat. Gredore, als guter Starter bekannt, konnte in Korea damit dieses Mal nicht glänzen. Ralf Bohnert hätte ihn sogar fast attackieren können. Am Ende veränderte sich auf den ersten drei Plätzen nichts. Doch nach den ersten zwei Runden ging es zwischen den WM Kandidaten heiß her. Ständige Positionswechsel und herzergreifende Zweikämpfe sahen wir zwischen Kevin Pflüger und Adrian Gredore. Der Virgin-Pilot konnte gut mithalten und sah sogar ein klein wenig schneller aus. Jedoch waren die Reifen ausschlaggebend. Gredore fuhr auf den Weichen, Kevin entschied sich für die harte Variante. Mit dieser Information war es eine Meisterleistung von Pflüger, so gut mit gehalten zu haben. In der sechsten Runde dann der Unfall. Gredore kam beim Rausbeschleunigen mit seinen rechten Reifen aufs Gras. Dadurch verlor er sein Auto und knallte gegen Kevin Pflüger, der direkt neben ihm war. Es war natürlich Gredores Fehler, dort so auf die Wiese gekommen zu sein. Der Rest wurde als Rennunfall von den Rennkommissaren bewertet. Trotzdem ein schwarzer Fleck auf der bisher weißen Weste 2011 für Gredore.So mussten beide eine komplette Runde ohne Frontflügel fahren und danach einen langen Stopp hinlegen. Beide waren auf den letzten Plätzen und mussten sich nun nach vorne Kämpfen. Adrian fand keinen Rhythmus mehr und Kevin konnte weg ziehen. Derweil übernahm Ralf Bohnert dankend die Spitze. Brian Klaes rückte auf P2 vor. Andreas Schulz wurde durch einen Dreher zurück geworfen, als er Brian leicht hinten am Auto touchierte. Somit war der Weg frei für Mario Müller, der sich wie Kevin für harte Reifen entschied. Am Start fiel er deshalb auch erst einmal auf die 11. Position zurück. Doch nach dem alle ihren Stopp eingelegt haben, wurde er nach vorne gespült. Auf seinem Weg nach vorne sahen wir auch einige schöne Fights von ihm. Besonders hervorgehoben hat Mario die Zweikämpfe mit Kai Engelsiepen. Außerdem auch die mit Brian Klaes, mit dem er am Ende des Rennens um die zweite Position kämpfen musste. Die zukünftigen Teamkollegen haben sich nichts geschenkt, respektierten sich aber und ließen einander immer genug Platz. Der Toro-Rosso Fahrer hatte jedoch Probleme mit seinem Motor und musste irgendwann aufgeben. Mit Motorprogramm 1 versuchte er sich und seinen Podestplatz ins Ziel zu retten. Mit 0 % Motor kam er übers Ziel und konnte seinen zweiten Podestplatz einfahren.Mario Müller konnte somit seinen zweiten Platz behaupten. Nach seinem schlechten Start ins Rennen wohl ein optimales Ergebnis. Vor allem auch weil Ralf Bohnert ein souveränes Rennen fuhr. Auch wenn er von dem Unfall der WM-Führenden profitiert hat, war sein Speed sehr konkurrenzfähig und seine Fahrt Fehlerfrei. Nach der wohl verpassten WM ein Rennen, welches ihm Mut für die nächste Saison machen sollte. Es war das erste Podest, wo weder Kevin noch Adrian auf dem Podest standen. Pflüger fuhr mit Wut im Bauch durchs Feld hindurch. Am Ende hatte er sogar die Chance eine dritte Position einzufahren. Dann hätte sich der Unfall Punktemäßig sogar gelohnt. Doch ein Dreher ein paar Runden vor Ende machte ihm diese Chance zu Nichte. Sein Teamkollege Andreas Schulz, der dadurch vor ihm ins Ziel gekommen wäre, wartete sehr fair auf seinen Teamkollegen und ließ ihn gleich wieder vorbei. In dieser Situation logisch, aber auch nicht immer selbstverständlich. Somit wurde Kevin 1,5 Sekunden hinter Brian vierter, Andreas Schulz konnte auf P5 weitere wichtige Punkte für sich und das Team holen. Andreas Frommherz mit einem gewohnt guten Ergebnis. Er konnte sogar einen der Topfahrer schlagen und platzierte seinen Williams auf P6. Pech für Kevin, Glück für Gredore: In den letzten Runden verlor Christian Boll in der letzten Kurve sein Auto. Somit kam Adrian noch auf P7. Ohne Kevins und Bolls Dreher, hätte Gredore viele Punkte verloren. So sind es 6 an der Zahl.Kai Engelsiepen hatte einen sauberen Start hingelegt und überholte auf der kurzen ersten Geraden schon vier Fahrzeuge. Oliver Reich bremste dann zu spät und krachte in Kais Auto. Somit musste er das Rennen mit Schaden fahren und verlor am Anfang einige Positionen. Am Ende ließ er seinen Teamkollegen ziehen und reihte sich auf P8 ein. Schadensbegrenzung der Virgin-Piloten. Ob sie erfolgreich war, werden wir am Ende der Saison sehen. Christian Boll konnte nach seinem Dreher auf P9 noch 2 Punkte retten. Jürgen Bechtel holt sich auf P10 den letzten Punkt. Auf P11 Heiko Waxmann, der als Rookie damit sicher zufrieden sein kann und wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Sören Eisenschmidt hatte sich sicher mehr vorgestellt als P12. In den Trainings sah er immer recht stark aus. Jetzt muss er es noch in den Rennen umsetzten. Oliver Reich schied in Runde 12 aus und Stefano Papia verabschiedete sich in der ersten Runde vom Renngeschehen. Am 25.11.2011 geht es in Abu-Dhabi weiter. Gredore müsste in den letzten zwei verbliebenden Rennen dritter werden, möchte er den Titel gewinnen. Doch Kevin scheint momentan kaum schlagbar zu sein und die Konkurrenz ist auch erstarkt. Wir freuen uns somit auf einen heißen WM-Kampf in den letzten Rennen. Möge der bessere gewinnen.