11. Rennen in Singapur: Mario Müller gewinnt souverän, WM Führende kollidieren

Nach dem Qualifying und anschließendem Warm Up, standen die Fahrer auf ihren Startplätzen. Gredore hatte den besten Start der Topfahrer. Er setzte sich vor Mario Müller nach der ersten Kurve. Die anschließende Kurve verpasste er jedoch und fiel auf P2 zurück. Ein unnötiger Fahrfehler, der anschließend noch Konsequenzen haben sollte. Denn Kevin Pflüger hatte einen enormen Topspeed auf der Geraden. Er fuhr an Gredore vorbei, als hätte er DRS und Kers zur Verfügung gehabt. Doch diese technischen Hilfsmittel sollen laut Gerüchten nächste Saison zum Einsatz kommen. Anschließend sollte es jedoch zum Kontakt kommen. Kevin Pflüger zog auf die Seite von Adrian und bremste früher, um den knapp vor ihm liegenden Mario nicht zu berühren. Gredore meinte nach dem Rennen, dass der Bremsvorgang auch auf Rücksicht auf Mario zu früh stattfand und er keine Chance zum reagieren hatte. Kevin gab im Interview zu, so überrascht von dem Geschwindigkeitsunterschied gewesen zu sein, dass er sich nach dem Überholvorgang von Gredore nur noch nach vorne auf Mario konzentrierte und entschuldigte sich fairerweise. Eine Entscheidung der Rennkommissare, ob diese Aktion Regelwidrig war, steht allerdings noch aus.Gredore fiel anschließend auf P7 zurück und war hinter Oliver Reich. Vorne machte Kevin Druck. Doch man hatte zu dieser Phase des Rennens nicht das Gefühl, dass Mario Müller in Gefahr war. Er selber gab zu, dass der Druck ihn ins Schwitzen gebracht hat. Doch er fuhr ein souveränes Rennen. Auf den Geraden konnte sich Kevin ansaugen. Doch in den vielen Kurven die es in Singapur gibt, war Mario deutlich schneller, was auf viel mehr Flügel schließen lässt. Zu Marios Gunsten war Kevin Pflüger auch unter Druck geraten. Ralf Bohnert sah nach der Kollision der WM Führenden seine Chance und konnte am Anfang mit den vorderen mit halten. Ein früher Boxenstopp von dem Ferrari Piloten deutete auf eine zwei-stopp-Strategie hin. Die restlichen Topfahrer machten alle nur einen Stopp mit zweimal harten Reifen. Im letzten Drittel des Rennens wurde es dann noch einmal spannend.Kevin hatte während des Rennens ein paar Sekunden auf den Führenden Mario Müller verloren. Doch dann machte der viermalige Weltmeister ernst und konnte jede Runde zwei bis drei Zehntel aufholen. Bei 2,5 Sekunden Abstand waren die Kameras auf den McLaren Fahrer gerichtet, um den Kampf um den Sieg nicht zu verpassen. Doch Pflüger kam in der letzten Kurve zu weit auf den Curb und drehte sich. Danach hatte er einen zu großen Rückstand. Somit gewann Mario Müller mit einer grandiosen Fahrt den Grand Prix von Singapur. Schon 2010 zeigte er sich in den letzten Rennen in Topform und konnte einige Siege feiern. Ihm scheint das letzte Saisondrittel zu liegen. Kevin Pflüger war somit auf dem zweiten Platz. Kein schlechtes Ergebnis. Bei dem momentanen WM Stand müssen jedoch Siege her, wenn er Gredore noch einholen möchte.Der Virgin Fahrer fuhr sein eigenes Rennen. Nach dem er sich nach vorne gearbeitet hat und ihn Kai Engelsiepen im zweiten Virgin ziehen ließ, war er still und heimlich auf P4 vorgefahren. Ralf Bohnert auf dem letzten Podestplatz vor ihm hatte irgendwann Probleme mit dem Motor. Dieser schien zu heiß zu laufen, womit er mit einem kleineren Motorprogramm fahren musste, um überhaupt ins Ziel zu kommen. Gredore konnte somit aufschließen. Als er schon sehr nah dran war, bog Ralf in den sich anbahnenden Boxenstopp ein. Somit sicherte sich Gredore den dritten Platz und sammelte trotz des Unfalls wertvolle Punkte. Viel wichtiger für ihn ist jedoch, dass er nur drei Punkte auf Kevin Pflüger verloren hat. Er hat momentan 35 Punkte Vorsprung. Somit kann er sich in den letzten vier Rennen auf seine Stärke konzentrieren: Das einfahren von Podestplätzen. Er könnte zweimal die dritte Position einfahren und in den anderen beiden Rennen würden zwei zweite Plätze genügen, um Weltmeister zu werden, auch wenn Kevin Pflüger alle Rennen gewinnt. Eine gute Ausgangsposition, auch wenn immer noch alles möglich ist und noch keiner etwas gewonnen hat.Ralf Bohnert fiel nach seinem Boxenstopp hinter Kai Engelsiepen auf die fünfte Position zurück. Er möchte nun den Rest der Saison ruhig angehen lassen, da er selber keine Chancen mehr für sich sieht. Mal sehen was er ohne Druck im Stande ist zu leisten. Kai machte im zweiten Virgin ein gutes Rennen. Er startete von der fünften Position und fuhr recht konstante Runden ohne größere Fehler. Ein verdientes Ergebnis, durch das er in der WM an Andreas Frommherz auf Platz 6 vorbei zieht. P3 und P4 war auch ein wichtiges Ergebnis für das Team, da sie ihre erste Position ausbauen konnten. Am Ende fuhren sie die letzten 10 Runden hintereinander und schonten ihr Material. Die Teamharmonie scheint zu stimmen, denn Kai hätte beim Schonen vorbei ziehen können. Doch die WM geht natürlich vor.Andreas Schulz stellte den zweiten McLaren auf P6. Nach einem Unfall mit Preetam Streeter, der etwas ungeschickt nach einem Dreher reagierte, hat er noch gute Schadensbegrenzung betrieben. Er scheint sich aber für den Endspurt der Saison zu stabilisieren. Kevin Pflüger kann das sicher Recht sein, denn er braucht dringend die Unterstützung der anderen Fahrer. Andreas Frommherz zeigt sich weiterhin konstant. Doch bei seinen bisherigen Saisonleistungen kann man auch an seiner Stelle mit einem siebten Platz nicht zu 100% zufrieden sein. Doch diesen Status musste er sich in dieser Saison erst erarbeiten. Oliver Reicht hatte nicht das erste Mal eine gute erste Runde und war teilweise sogar auf P6. Am Ende sollte es dann der achte Platz werden. Bei Christian Boll ist es ähnlich wie bei Frommherz. Seine neunte Position wäre vor der Saison zufriedenstellend. Doch mit guten Leistungen steigt die Erwartung. Trotzdem kann er insgesamt sehr zufrieden sein, sich diesen Status erarbeitet zu haben. Darauf kann er in seiner jungen Karriere sicher aufbauen. Edgar Ostermann hatte einige Fights mit Jürgen Bechtel und Preetam Streeter. Am Ende sicherte er sich noch einen Punkt. Mit wenig Training ein guter Punkt. Preetam Streeter machte vielleicht sein bestes Rennen seiner Karriere. Er konnte im hinteren Mittelfeld so gut mithalten, wie sonst noch nie. Eine starke Leistung auf diesem schweren Kurs, die seine positive Entwicklung wiederspiegelt. Die Wickom Brüder hatten die Chance mit HRT die letzte Position in der konstrukteurs Weltmeisterschaft zu verlassen. Leider kam Christian nur auf P12, Gert dahinter auf P13. Auf dem letzten Platz der einzige Ausfall mit Jürgen Bechtel, der nach der letzten Kurve beide Flügel verlor und sein Rennen somit ruiniert war. Am 15.10.2011 geht es in Japan auf der technisch anspruchsvollen Suzuka Strecke weiter. Live zu verfolgen auf Simrace.TV (gesponsert von eisy.co).