4. Rennen in China: Erster Sieg für Spieler, Gredore weiterhin Führender

Am Start kamen Spieler und Gredore am besten weg. Am Ende der Start-Ziel-Geraden war Spieler in seinem Sauber auf P1 und der Virgin Pilot lag auf dem zweiten. Der Kampf um die Führung war in der ersten Kurve schnell vorbei, als Thomas von innen nach außen Zog und somit die Tür zu machte. Kevin Pflügers McLaren hatte mit knapp 330 mit Abstand den besten Speed auf der Geraden. Somit kam er auch sehr leicht an Gredore vorbei. Sein Augenmerk richtete sich danach auf Spieler, der sich vorne etwas absetzten konnte. Doch die Rundenzeiten des in diesem Rennen einzigen McLarens war ernüchternd. Im Vergleich zu Spieler konnte er nicht mithalten. Was man zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Der Sauber Pilot war als einziger der Spitzengruppe auf weichen Reifen unterwegs. Doch Kevin hatte technische Probleme, die zu einem Dreher führten. Sein Speed war nicht dominant genug, um noch das Podest angreifen zu können. Am Ende war es sogar nur der fünfte Platz. Enttäuschend für den in Malaysia so dominant auftretenden Weltklassefahrer. Aus der Mission WM Führung wurde dieses Rennen noch nichts. Die nächste Chance ist in 3 Wochen in Barcelona.Thomas Spieler kam früh in die Box rein, da die weichen Reifen schneller abbauen. Alle erwarteten eine 2 Stopp-Strategie. Als er am Ende des Rennens 20 Sekunden vor dem Zweitplatzierten war, rechnete man nach seinem nächsten Boxenstopp mit einem Führungswechsel. Doch er kam und kam nicht in die Box, fuhr fast 30 Runden lang auf den harten Reifen und gewinnt somit seinen ersten Grand Prix in der Formel1-Liga.de. Er fährt erst das vierte Rennen mit und trotzdem hat man nach seinen Vorstellungen in den ersten Rennen das Gefühl, dass dieser erste Sieg schon lange überfällig ist. Ein großartiger Erfolg, der die WM-Situation spannender macht. Dazu muss man sagen, dass Spieler durchaus Dreher hatte und man nicht von einer souveränen Leistung sprechen kann. Andreas Schulz war nicht anwesend, Kevin durch technische Probleme geschlagen und Gredore in China einfach zu langsam. In der Pressekonferenz nach dem Rennen gibt Spieler zu, dass die anderen ihm den Sieg fast geschenkt hätten. Doch dieses Geschenk musste er durch eine gute Leistung noch annehmen und vielleicht ist nach diesem Erfolg der Knoten geplatzt.Adrian Gredore (Virgin), Ralf Bohnert (Ferrari) und Mario Müller (Lotus Renault) waren die Fahrer, die um die letzten zwei Podestplätze stritten. Gredore war in der besten Ausgangssituation, als er nach zweidritteln des Rennens auf P2 lag. Schon im ersten Stint profitierte er von den Zweikämpfen zwischen Mario und Ralf. Der zweite Stint war im Vergleich noch langsamer und so hatte er keine Chance und musste beide relativ einfach ziehen lassen. Das Podest schien sich für ihn in Luft aufgelöst zu haben. Mario schien die Sache im Griff zu haben und konnte nach vielen guten Fights mit Ralf einen zweiten Platz einfahren. Doch zwei Runden vor Ende machte ihm die Technik ein Strich durch die Rechnung. Leider gab er noch keine Mitteilung, was die Ursache war. Doch somit verliert er sehr wichtige 18 Punkte für sich und Renault. Die Nutznießer davon sind vor allem Ralf und Adrian, die das Podest komplettieren. Andreas Frommherz zeigte wieder eine ausgezeichnete Leistung. Still und heimlich fährt er auf den vierten Platz und sammelt wieder wertvolle Punkte. Er fuhr die zweitschnellste Rennrunde. Außerdem ist er in der WM-Tabelle der erste Verfolger der Favoriten, sogar noch vor Mario Müller. Als einziger Fahrer bei Williams bringt er das Team auf 30 Punkte und einen fünften Platz. Einen Punkt vor Toro Rosso, die mit Oliver Reich und Brian Klaes zwei gute Fahrer haben. Neben der Leistung von Thomas Spieler und der über 4 Rennen andauernden WM-Führung von Gredore ist er die Überraschung der Saison 2011. Hinter Kevin Pflüger kommen Edgar Ostermann, Brian Klaes, Christian Boll, Oliver Reich und Stefano Papia, der den letzten Punkt ergattert. Jürgen Bechtel, Kai Engelsiepen, Mario Müller, Christian Wickom, Friedrich Schön und Christoph Wankelmuth waren außerhalb der Punkte.In der WM-Tabelle wird es immer spannender. Kevin Pflüger ist nur 6 Punkte hinter Gredore, Spieler hat 8 Punkte Rückstand. Auch Ralf Bohnert kommt immer näher und 11 Punkten auf den Führenden sind bei dem neuen Punktesystem nicht viel. Somit gibt es drei Fahrer, die unter bestimmten Bedingungen die Führung im nächsten Rennen übernehmen könnten. Etwas abgeschlagen durch die Nichtteilnahme am China GP ist Andreas Schulz. Mit 24 Punkten Rückstand auf die Spitze ist nach 4 Rennen zwar noch alles drin. Aber es sind nun vier Fahrer vor ihm. Es wird also immer schwerer. Mario Müller ist nach seinem Ausfall auf den achten Platz gerutscht. Es ist jetzt ein Viertel der Saison vorbei und er hat schon 51 Punkte Rückstand, also mehr als zwei Rennsiege. Wenn er demnächst keine Siegesserie startet, sehen wir nur noch Außenseiterchancen für ihn in der Weltmeisterschaft. Das nächste Rennen findet in Barcelona statt. Werden wir nach diesem Rennen einen neuen WM Führenden sehen oder schafft Adrian Gredore die nächste Überraschung und bleibt weiter auf der Spitzenposition? Alles zu sehen am 20.05.2011 auf Simrace.TV